In Nordrhein-Westfalen (NRW) haben die Regierungsparteien aus CDU und FDP in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, sich „mit Nachdruck für flexible Arbeitszeitmodelle und hieran angepasste Ganztagsbetreuungsmodelle in Kindertagesstätten und Schulen“ einzusetzen. Wie das aussehen kann, hat der stellvertretende Ministerpräsident und Familienminister Joachim Stamp (FDP) in einem Interview mit der Rheinischen Post durchblicken lassen.
Am Samstag erklärte Stamp gegenüber der Zeitung: „Da, wo es notwendig ist, etwa weil die Eltern Schichtarbeit leisten, wird es Kitas geben müssen, die über Nacht geöffnet sind.“ Dies sei etwa im Einzugsgebiet großer Kliniken denkbar, bedeute aber nicht, „dass Eltern ihre Kinder 24 Stunden abgeben“ könnten, erklärte der Minister. Die Regierung unter Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) strebt zudem langfristig die allgemeine Beitragsfreiheit für alle Kita-Jahre an. Bislang ist in dem Bundesland das dritte Kita-Jahr vor der Einschulung beitragsfrei.
Im Mai hatte eine repräsentative Studie im Auftrag der Zeitschrift Eltern offenbart, dass Mütter und Väter sich unter Druck gesetz fühlen. 84 Prozent der befragten Eltern hatten angegeben, dass von ihnen erwartet werde, ihr Kind möglichst früh in eine Kindertagesstätte zu geben. (pro)
Von: nob