Das Hilfswerk Open Doors hat am Mittwoch seinen Weltverfolgungsindex 2017 veröffentlicht. Die Zahl von 100 Millionen in den vergangenen Jahren verfolgten Christen habe sich auf 200 Millionen dramatisch verdoppelt, heißt es darin.
Der Vorsitzende des Stephanuskreises der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Heribert Hirte, zeigte sich von dem Bericht alarmiert und wies auf die besonders hohe Gefahr durch Islamisten im Mittleren Osten und Afrika hin. „Religionsfreiheit muss auch in muslimisch geprägten Ländern für alle gewährleistet sein. Dennoch warne ich davor, den Islam in Gänze für die Zunahme von islamistischen Terrortaten verantwortlich zu machen”, teilte Hirte mit. „Neben den Christen leiden auch viele Muslime unter der Gewalt von Extremisten und unter Herrschern, die Religion zur Festigung ihrer Macht missbrauchen.”
Kampf für Religionsfreiheit auf europäischer Ebene
Auch in nicht-muslimischen Ländern gebe der Weltverfolgungsindex Anlass zur Sorge. Hirte ging auf Indien ein, das bei der Erhebung erstmals auf einem der vorderen Listenplätze stehe: „Auch dem Stephanuskreis liegen Berichte vor, dass der wachsende hinduistische Nationalismus die Religionsfreiheit und damit auch die Christen im Land bedroht. Wir müssen diese Verfolgung von Christen noch ernster nehmen. Keine Nation darf ihren Bürgern den Glauben diktieren. Erst recht nicht, wenn es laut Verfassung eine säkulare und pluralistische Demokratie ist.”
Kauder: Religionsfreiheit bei Entwicklungspolitik berücksichtigen
Der Bundestagsabgeordnete forderte, der Kampf gegen religiöse Verfolgung müsse wirkungsvoller werden. Der Stephanuskreis der Unionsfraktion engagiere sich deswegen mit Parlamentariern aus der ganzen Welt, so Hirte. „Zudem arbeiten wir daran, die guten Beziehungen auf europäischer Ebene auszuweiten. Nur wenn wir mit einer Stimme sprechen, kann religiös motivierte Verfolgung besser eingedämmt werden.”
Der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Volker Kauder, sagte: „Die Bundesregierung muss in ihrer Außen- und Entwicklungspolitik weiterhin stets auf die Einhaltung der Religionsfreiheit pochen. Denn die Wahrung der Glaubens- und Gewissensfreiheit ist Voraussetzung für den Frieden in der Welt geworden.” (pro)
Von: mb