Peter Hintze ist tot

Der ehemalige evangelische Pfarrer, langjährige CDU-Politiker und Bundesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK), Peter Hintze, ist tot. Er verstarb am Sonntag nach einem schweren Krebsleiden im Alter von 66 Jahren.
Von PRO
Peter Hintze war ehemals evangelischer Pfarrer und unter anderem Bundesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK)

Das berichtet die Bild-Zeitung. Hintze wurde am 25. April 1950 in Honnef geboren. Er studierte Evangelische Theologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Kirchlichen Hochschule Wuppertal.
Hintze war von 1980 bis 1983 als Pfarrer in Königswinter tätig. Seit 1990 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 1991 bis 1992 war er Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Frauen und Jugend, danach von 1992 bis 1998 Generalsekretär der CDU. Von 2005 bis Oktober 2013 war er Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie. Zudem war Hintze von 1990 bis 1992 Bundesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK).
Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte zum Tod Hintzes, er habe „aus seinem Glauben die Kraft für seine politische Arbeit“ gezogen. Die Union verliere „eine ihrer herausragenden Persönlichkeiten“.

Für Sterbehilfe mit Verweis auf die Bibel

Zuletzt engagierte sich der CDU-Politiker für eine neue Regelung bei der Sterbehilfe. Eine Gruppe von Abgeordneten um Hintze sowie Carola Reimann und Karl Lauterbach (SPD) will für sterbenskranke, schwerstleidende Menschen die Möglichkeit des ärztlich begleiteten Suizids schaffen. Gemeinsam mit anderen Politikern hatte Hintze 2014 ein Papier vorgelegt, das Ärzten mehr Rechtssicherheit geben und ihnen die Suizidbeihilfe ausdrücklich erlauben möchte, wenn Patienten dies im Vorfeld erklärt haben. Hintze hielt es für unvereinbar mit der Menschenwürde, „wenn aus dem Schutz des Lebens ein Zwang zum Qualtod würde“. Der frühere evangelische Pfarrer verwies auf die Bibel: „Leiden ist immer sinnlos.“
Vor einem Jahr gehörte Hintze zu 24 prominenten Unterzeichnern eines Initiativantrags, nach dem der Sonntag in der CDU politikfrei werden solle. Die ehemalige Familienministerin Kristina Schröder wollte damit erreichen, dass die Partei sich hinter die Selbstverpflichtung stellt. Im Text der Verpflichtung heißt es: „Der Sonntag sollte politikfrei sein, wir legen selbst grundsätzlich keine Sitzungen auf den Sonntag.“
Als die Berliner Boulevardzeitung B.Z. Hintze 2011 nach seinem Glauben befragte, und ob etwa Terrormeldungen wie die vom 11. September 2001 Gottes Ratschluss hinterfragten, antwortete Hintze: „Nein. Nach meiner Glaubensüberzeugung sind wir Menschen für unser Schicksal und das Leben auf unserer Erde selbst verantwortlich. Das Gebet zu Gott kann uns die Kraft geben, solche schlimmen Ereignisse zu überstehen.“
Auf den Einwand, mancher habe das Gefühl, Gott hätte an diesem Tag weggeschaut, sagt Hintze: „Gott schaut immer hin. Aber er hat den Menschen die Freiheit zum Handeln gegeben, auch die Freiheit zum Bösen. Mit dem Bösen müssen wir uns auseinandersetzen. Es hat auch in der deutschen Geschichte dramatische Tiefpunkte gegeben. Doch dafür sind allein wir Menschen verantwortlich.“ Von Gott komme die Kraft, damit umzugehen und die Zuversicht. (pro)Sterbehilfe-Debatte: Politik mit Gefühl (pro)
Hintze: „Gott schaut immer hin.“ (pro)

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