Die Deutsche Islamkonferenz (DIK) ist keine gemütliche Runde, in der die immer gleichen Verbandsvertreter und Politiker in schöner Regelmäßigkeit Nettigkeiten austauschen. Im Gegenteil. Die Arbeit dieses Forums, das Wolfgang Schäuble (CDU) als Bundesinnenminister vor zehn Jahren ins Leben gerufen hat, gleicht eher einer Achterbahnfahrt.
Der Vizepräsident des Deutschen Städtetags, Ulrich Maly (SPD), gehörte der Konferenz mehr als drei Jahre lang an. Der Oberbürgermeister von Nürnberg erinnert sich an „hitzige Phasen” unter Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) und an langwierige Diskussionen über Begriffe, darüber, was „Islamismus” und „islamischer Radikalismus” eigentlich bedeuten.
Dass die radikalen und aggressiven Ausprägungen ihrer Religion in der Islamkonferenz oft im Mittelpunkt stehen, störte einige Muslime, die der DIK angehören. Doch das ist manchmal auch schlicht der Aktualität geschuldet. Im Januar 2015, als die DIK-Mitglieder planmäßig zusammenkamen, sollte es eigentlich um Wohlfahrtspflege für Muslime gehen. Doch alle standen damals unter dem Eindruck einer islamistischen Terrorserie in Paris. Das war dann auch das Hauptthema einer anschließenden Pressekonferenz.