Das nordrhein-westfälische Innenministerium hat die Zusammenarbeit mit der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) beendet. Die beiden Parteien kooperierten im Präventionsprogramm „Wegweiser“ gegen den radikalen Salafismus. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Auslöser dafür ist ein Comic der türkischen Religionsbehörde Diyanet für Kinder und Jugendliche, der das islamische „Märtyrertum“ verherrlicht.
Diese Geschichte stammt von der staatlichen Organisation Diyanet, der höchsten islamischen Autorität der Türkei. Dabei handelt es sich um die Mutterorganisation der Ditib, die den deutschen Verband beaufsichtigt und kontrolliert. Ditib beteuert in einer Presseerklärung, sich bereits im Frühjahr vom Diyanet-Comic distanziert zu haben. Im April habe man in einer schriftlichen Stellungnahme erklärt: „Der im Comic behandelte Begriff ‚Şehit‘ (Märtyrer) ist mit derart komplexen religiös-rechtlichen Fragen zu Notwehr-, Nothilfe- und Ausnahmesituationen verbunden, dass ihre Thematisierung sich aus unserer Sicht nicht für die religiöse Unterweisung von Kindern eignet“.
Die Rheinische Post hat eine deutschsprachige Kopie des Comics veröffentlicht, in dem es um eine muslimische Familie geht: „Papa, ist es denn nicht erstrebenswert, Märtyrer zu werden?“, will der Sohn von seinem Vater wissen. Dieser antwortet: „Natürlich, mein Schatz. Wer möchte denn nicht ins Paradies kommen“.