AfD-Vize Gauland: „Wir sind keine christliche Partei“
Für Alexander Gauland ist die AfD „keine christliche Partei“. Das hat der AfD-Vize in einem Streitgespräch gesagt, das die Zeit-Beilage Christ und Welt am Mittwoch veröffentlichte. Gauland antworte auch auf die Frage, ob er selbst gläubig sei.
Von PRO
Foto: Die Hoffotografen GmbH Berlin
Seine Tochter ist evangelische Pfarrerin, er hingegen sieht sich nicht als gläubig: AfD-Politiker Alexander Gauland
„Wir sind eine deutsche Partei, die sich bemüht, deutsche Interessen wahrzunehmen. Die Grundfesten unserer Nation liegen nun einmal in einer christlichen Tradition“, sagte der Politiker im Gespräch mit Christ & Welt. Zwar ist im AfD-Parteiprogramm von der abendländischen und christlichen Kultur die Rede. Gauland deutete die Begriffe aber eher kulturell als religiös.
Gegenüber Begriffen wie „christliches Abendland“ sei er skeptisch, da die AfD nicht das Christentum, sondern das „traditionelle Lebensgefühl“ verteidige. Für den Politiker ist die Migration von Muslimen eine „raumfremde Einwanderung“.
Den Grund für die Abgrenzung zwischen Abendland und dem Islam verortete der als nationalkonservativ geltende AfD-Vize historisch: „Mit dem Sieg über die Türken vor Wien 1683 haben wir eine klare Trennung zwischen dem Abendland und den osmanisch-muslimisch besetzten Territorien bekommen. Das kann man schon so sagen.“
„Die evangelische Kirche läuft Moden hinterher“
Er selbst sei kein gläubiger Mensch, aber „es gibt eine unaufgeräumte Ecke in meiner Seele, mit der ich mich wahrscheinlich kurz vor meinem Tode auseinandersetzen werde“, sagte Gauland. Vielleicht sei er „so etwas wie ein Kulturchrist“.
Besonders die evangelische Kirche, deren Mitglied Gauland ist, kritisierte er scharf. Sie sei ihm „höchst unsympathisch“, außerdem habe sie sich „seit Luther immer dem Staat und dessen Eliten angedient“. Die Kirchen würden den Moden hinterherlaufen. Vor allem die evangelische Kirche gebe sich „feministisch-ökologisch und links-grün“. Ihm fehle das Widerständige.
Katholikentag verteidigt Ausschluss von AfD-Politikern
Anlass für das Streitgespräch, das Gauland mit dem Vorsitzenden des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, führte, war der Ausschluss der AfD von öffentlichen Diskussionen auf dem am Mittwoch beginnenden Katholikentag in Leipzig, der bis Sonntag geht.
Sternberg verteidigte den Entschluss, die AfD-Bundessprecherin Frauke Petry nicht zu einer Podiumsdiskussion einzuladen. Als die Organisatoren die Entscheidung gefällt hätten, seien „Hunderttausende katholische Männer und Frauen in Deutschland“ in der Flüchtlingsarbeit engagiert gewesen.
„Von der AfD, insbesondere von Frau Petry, hörte man gleichzeitig drastische Aussagen über Asylbewerber und Flüchtlinge, ich sage nur: Schießbefehl.“ Solchen Sätzen habe man kein Podium bieten wollen. (pro)
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