Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) kontrolliert rund 900 Moscheen in Deutschland. Zudem entsendet sie zurzeit 970 Imame nach Deutschland. Politiker unterschiedlicher Parteien kritisieren dies, berichtet die Wochenzeitung Welt am Sonntag (WamS) in ihrer aktuellen Ausgabe. Neuköllns Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sieht es demnach kritisch, wenn Imame predigen, „die nicht nach dem deutschen Werteverständnis ausgebildet und nicht hier aufgewachsen sind“.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) lehnt „politisch-religiöse Missionierungsversuche aus dem Ausland ab“. Der türkischstämmige Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir lobt die „tolle Arbeit vieler engagierter Gemeindemitglieder“, sieht den Dachverband aber als „verlängerten Arm des türkischen Staates“. Lob kommt dagegen aus dem Bundesinnenministerium, das die „kontinuierliche und konstruktive“ Mitarbeit des Verbandes in der Deutschen Islamkonferenz hervorhebt.