Annegret Kramp-Karrenbauer sagte im am Samstag veröffentlichten Interview mit der Zeitung Die Welt, dass sich die Polizei noch nicht bei ihr gemeldet habe. „Die Staatsanwaltschaft hat meinem Büro mitgeteilt, dass augenscheinlich kein Anfangsverdacht besteht und deswegen erst gar kein Verfahren eingeleitet wird.“
Anfang Juni hatte die saarländische Ministerpräsidentin in einem Interview mit der Saarbrücker Zeitung auf die Frage nach der Homo-Ehe geantwortet: „Wenn wir diese Definition öffnen in eine auf Dauer angelegte Verantwortungspartnerschaft zweier erwachsener Menschen, sind andere Forderungen nicht auszuschließen: etwa eine Heirat unter engen Verwandten oder von mehr als zwei Menschen.“
„Ehe für alle“-Unterstützer empfanden diese Äußerung als eine Gleichsetzung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften mit Inzucht und Polygamie. Die Berliner Anwältin Sissy Kraus erstattete bei der Staatsanwaltschaft Anzeige. In einem Schreiben machte sie deutlich, dass für sie Kramp-Karrenbauers Worte „nicht mehr nur homophob, sondern menschenverachtend“ seien.