Jeder in einer Demokratie müsse aushalten können, wenn sich Satire über Religion lustig mache, sagte die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer im Interview mit der FAZ. Das sei Ausdruck der Meinungsfreiheit in Deutschland. „Karikaturen können niemals eine Entschuldigung dafür sein, dass Menschen angegriffen oder gar getötet werden. Das erinnert mich an die Diskussion in Indien, ob Frauen, die sich auf bestimmte Weise kleiden, für ihre Vergewaltigung selber verantwortlich sind. Diese Denkweise dürfen wir nicht zulassen“, sagte sie.
Ein Grund, den Blasphemie-Paragrafen zu verschärfen, sieht die Politikerin daher nicht. Aber sie ist auch gegen eine Streichung des Paragrafen: „Er drückt aus, dass Religion und die damit verbundenen Gefühle der Menschen ein schützenswertes Rechtsgut sind.“