Am Freitag tagt um ersten Mal eine neue religionspolitische Kommission der Grünen. Sie soll unter anderem klären, welche Haltung die Partei künftig gegenüber Religionsgemeinschaften einnimmt.
Von PRO
Foto: pro
Die Grünen sprechen in einer neuen Kommission über die Religion – und mit den Glaubensgemeinschaften
Das derzeitige Religionsverfassungsrecht spiegele nicht wider, dass die Kirchen in Deutschland immer weniger, andere Religionen zugleich aber immer mehr Anhänger hätten. Auch die Zahl der Areligiösen habe zugenommen, heißt es im Beschluss des Parteivorstandes zur Gründung der Kommission. „Die Frage ist, welcher Veränderungsbedarf im Verhältnis von Staat, Kirchen und Weltanschauungsgemeinschaften angesichts einer immer stärker säkularisierten Gesellschaft besteht“, stellen die Grünen fest. Zugleich kritisieren sie das Verharren anderer Parteien auf dem „Status Quo“.
Das Gremium wolle nun zunächst klären, welche Haltung die Grünen gegenüber Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften einnehmen, welche Rolle Glaubensgruppen in einer pluralistischen Gesellschaft zukomme und inwiefern das Verhältnis von Staat und Kirche deshalb neu sortiert werden müsse. In einem zweiten Schritt will die Kommission konkrete Reformvorschläge machen. Bei einem Kongress im Herbst wollen die Grünen erste Zwischenergebnisse bekannt machen. Ein Abschlussbericht ist für 2015 vorgesehen. Die Ergebnisse sollen in das Parteiprogramm einfließen.
Beck, Göring-Eckardt, Peter
In der Kommission arbeiten prominente Grüne wie die Bundesvorsitzende Simone Peter, der religionspolitische Sprecher Volker Beck und die Fraktionschefin im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, mit. Die erste, konstituierende Sitzung hat am Freitag um 14 Uhr in Berlin begonnen. Wie eine Sprecherin auf Anfrage von pro erklärte, gebe es noch keine konkreten Themen für die Auftaktveranstaltung. Leiterin der Kommission ist Bettina Jarasch, Mitglied im Bundesvorstand und im Zentralkomitee der Deutschen Katholiken. In einem Interview mit der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) sagte sie: „Es gibt ein urgrünes Anliegen, das sowohl die Religiösen als auch die Laizisten in unserer Partei eint: Das ist das Aufbrechen verkrusteter Strukturen.“ Sicherlich werde die Kommission auch über das kirchliche Arbeitsrecht sprechen: „Wir sind eine Antidiskriminierungspartei und vor dem Hintergrund können viele Grüne Sonderregelungen, die für die Kirchen gelten, nicht nachvollziehen“, sagte Jarasch. Fragen wie diese will die Kommission aber nicht nur intern, sondern auch mit Vertretern der Religionsgemeinschaften besprechen. (pro)
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