Zum 500. Jahrestag der Reformation im Jahr 2017 hatte die Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg zusammen mit der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) einen „Kleinen Martin Luther“ bestellt. Playmobil lieferte 34.000 Stück, doch die waren nach nur 72 Stunden ausverkauft.
Gedacht war die Spielfigur, die mit Bibel, Schreibfeder, Mantel und einer Kappe ausgestattet ist, als Werbeträger für „religiös-spirituelle Kulturreisende“, die Deutschland besuchen. Als „Reformationsbotschafter“ bezeichnete DZT-Vorstandsvorsitzende Petra Hedorfer den Mini-Luther nach Angaben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Nach Schätzungen der Zentrale für Tourismus zählen 3 bis 5 Prozent der Deutschland-Besucher, die 2014 für 75,5 Millionen Übernachtungen in deutschen Hotels sorgten, zu diesen Reisenden. In der Packung zum Playmobil-Luther lag daher ein Informationsblatt über die 35 wichtigsten Stationen im Leben Luthers bei.
Die 7,5 Zentimeter große Figur schlägt alle Rekorde im Hause Playmobil, das zum Spielzeughersteller Geobra Brandstätter mit Sitz in Zirndorf bei Fürth gehört. „Das ist das absolut Schnellste, was wir je erlebt haben“, sagte Playmobil-Sprecherin Anna Ermann der FAZ. Von einer Albrecht-Dürer-Figur, welche ebenfalls die Tourismusbranche in Auftrag gegeben hatte, verkauften sich 80.000 in drei Jahren.