Eine Frau, viel Haut, wenig Textil, pralle Rundungen, verführerische Pose – Werbung mit Motiven dieser Art will Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) verbieten. Dazu möchte er das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb ändern. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe. Das Justizministerium bestätigte der Süddeutschen Zeitung, dass der Vorschlag derzeit geprüft werde. Den Plänen zufolge könnte Werbung dann unzulässig sein, wenn sie Frauen und Männer auf Sexualobjekte reduziere. Wann das der Fall ist, müsse im Zweifel ein Gericht klären.
Mit seiner Initiative wolle Maas laut Spiegel einen Beschluss der Parteispitze umsetzen: Im Land solle ein „modernes Geschlechterbild“ etabliert werden – auch als Reaktion auf die sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht, was das Justizministerium jedoch zurückwies. Schutz vor geschlechtlicher Diskriminierung, Gleichberechtigung von Frau und Mann, Prävention vor sexueller Gewalt – das ist grundsätzlich natürlich gut und begrüßenswert. Aber es scheint um mehr zu gehen, als darum, vor Diskriminierung zu schützen. Es wirkt, als sollten per Gesetz bestimmte Vorstellungen von Frau und Mann durchgesetzt beziehungsweise andere Bilder davon unterbunden werden. Für dieses Ansinnen scheut Maas nicht davor zurück, auch Presse und Kunst Vorgaben zu machen.