Lukas Augustin und Alexander Zehrer sind zwei der Gründer des Filmstudios „Parable“ – und zumindest Filmfans keine Unbekannten. Denn Augustin und Zehrer haben 2023 den Dokumentarfilm „Philipp Mickenbecker – Real Life“ veröffentlicht. Darin geht es um Leben, Sterben und den christlichen Glauben des gleichnamigen Youtube-Stars, der mit den „Real Life Guys“ ein Millionenpublikum erreichte. Der Film lief in 360 deutschen Kinos und ist bis heute beim Streamingdienst „Netflix“ zu sehen.
Es seien solche „Geschichten der Hoffnung“, die bei „Parable“ künftig produziert werden sollten, sagte Augustin am Montag vor etwa 400 Gästen bei der Gründungsfeier in Berlin. Zehrer ergänzte, Ziel sei es, „einen Garten“ zu kreieren, in dem andere Filmschaffende ihre wertebasierten Geschichten erzählen könnten. Diese müssten nicht unbedingt immer ein Happy End haben. Wichtiger sei es, „echt und ehrlich“ zu erzählen, sodass Menschen inspiriert würden.
„Jede Geschichte steht für sich“
Augustin seien seine eigenen christlichen Werte wichtig. Dennoch müsse nicht jeder Film „fromm“ sein, um etwas zu transportieren. „Jede Geschichte steht für sich“, sagte er. Hoffnung, Respekt, Ehrlichkeit oder etwa Nächstenliebe seien „Werte, die die Welt zusammenbringen, statt sie zu entzweien“, erklärte Zehrer auf Nachfrage von PRO. Diese sollen in den Produktionen des Studios eine wichtige Rolle spielen.
Finanzieren will sich „Parable Studios“ durch ein Crowdfunding-Modell. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann Teil der Community werden und sich zur Zahlung eines gewissen monatlichen Betrags verpflichten oder einmalig spenden.
Und auch erste Projekte hat das Studio schon ins Auge gefasst: Geplant ist etwa eine Kinderanimationsserie über Gefühle namens „Fühlini“ sowie eine Serie über den Theologen und NS-Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer. Die Realisierung könne aber noch ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen. Für das Frühjahr 2025 wollen sich Augustin und Zehrer zunächst dem Thema Ruanda widmen. Bereits vor zehn Jahren veröffentlichte Augustin den Dokumentarfilm „Unversöhnt“ zum Völkermord, den Folgen und der Hoffnung auf Versöhnung. Nun soll ein Nachklapp dazu folgen, der zeigt, wie sich die Lage vor Ort und die Protagonisten von damals im Laufe der Jahre verändert haben.
Zur feierlichen Eröffnung betonte der Theologe und Buchautor Johannes Hartl die Relevanz positiver Geschichten. „Wir sollten nicht unterschätzen, was wir Menschen geben, wenn wir ihnen gute Geschichten anbieten“, sagte er. Christen seien gerufen, „bessere Storys zu erzählen“.