Papst warnt vor „Hirnfäule“ beim Scrollen durch soziale Medien

Das Oberhaupt der katholischen Kirche warnt vor den Gefahren sozialer Netzwerke – und liefert direkt eine Lösung. Zudem unterstreicht er die Bedeutung von Journalisten.
Von Martin Schlorke
Papst Franziskus

Papst Franziskus hat vor den Gefahren sozialer Netzwerke gewarnt. So könne es bei exzessivem Scrollen durch Beiträge und Videos zu „Hirnfäule“ kommen. Die Warnung sprach das Oberhaupt der katholischen Kirche bei einer Veranstaltung vor rund 9.000 internationalen Medienschaffenden aus.

In seiner Rede forderte der Papst, „das Herz von dem zu befreien, was es korrumpiert.“ Und weiter: „Lasst uns vermeiden, es mit dem zu füllen, was verrotten und es verfaulen lässt.“

Mit dem Begriff der „Hirnfäule“ spielt Franziskus auf den englischen Begriff „brain rot“ an. Dieser beschreibt eine vermeintliche Verschlechterung des geistigen oder intellektuellen Zustands einer Person, die übermäßig Online-Inhalte konsumiert. Die Redaktion des Oxford-Wörterbuchs kürte „brain rot“ mithilfe einer öffentlichen Abstimmung und eines Expertengremiums zum Wort des Jahres 2024.

Lob an Journalisten

Um gegen diese „Hirnfäule“ vorzugehen, sei Medienkompetenz notwendig, erklärte Franziskus. Menschen bräuchten „kritisches Denken“ und „Geduld zur Unterscheidung“. Außerdem wünsche er sich „mutige Unternehmer, mutige Softwareingenieure, damit die Schönheit der Kommunikation nicht korrumpiert wird.“

Franziskus lobte in seiner Rede die Arbeit der Medienschaffenden und betonte deren besondere Verantwortung: „Der Beruf des Journalisten ist mehr als nur ein Beruf. Es ist eine Berufung und eine Mission.“ Journalisten hätten eine „fundamentale Rolle“ für die Gesellschaft. Denn deren Aufgabe sei es auch, „sich auf die Seite derer zu stellen, die an den Rand gedrängt sind, die weder gesehen noch gehört werden.“ Journalisten müssten darüber hinaus eine „Sehnsucht nach dem Guten“ haben.

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