Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (ELKB) will großenteils eine neue Personalstelle an der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg finanzieren. Das berichtet das evangelische Sonntagsblatt. Demnach will die Kirche mit der Stelle das Gedenken an den Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) „intensivieren“, der dort am 9. April 1945 durch das Nazi-Regime ermordet wurde.
Die Stelle soll von einem Pädagogen bekleidet und spätestens im Herbst besetzt werden. Wie die Wochenzeitung am Montag berichtet, wird die Stelle „zu großen Teilen kirchlich finanziert“ und soll in erster Linie mit „kirchlichen Zielgruppen arbeiten“. Eine entsprechende Vereinbarung werde aktuell vorbereitet.
Das Landeskirchenamt und die Gedenkstätte verhandeln derzeit darüber, „gemeinsam eine dauerhafte Stelle in der Bildungsabteilung der Gedenkstätte zu etablieren“. Damit wird die evangelische Gedenkstättenarbeit KZ-Gedenkstätte Flossenbürg von bislang einer halben Stelle auf eine volle erweitert. Nach Angaben des Sonntagsblatts war der Gemeindepfarrer von Flossenbürg bis Ende 2019 zur Hälfte für die Erinnerungsarbeit zuständig. Eine befristete, projektbezogene Stelle für die Gedenkstätten- und Versöhnungsarbeit war in diesem Jahr ausgelaufen.
„Wesentlicher evangelischer Erinnerungsort“
Klaus Stiegler, Regionalbischof von Regensburg, bezeichnete in dem Artikel die Erinnerungsarbeit an der KZ-Gedenkstätte als einen „wertvollen und notwendigen Beitrag für die Friedensarbeit und Völkerverständigung“. Vorgespräche über inhaltliche Anforderungen an die Stelle hätten einen „sehr großen Konsens“ gezeigt, erklärte der Leiter der Gedenkstätte, Jörg Skriebeleit. An der Personalkommission, die für die Auswahl zuständig ist, sei auch die Kirche beteiligt.
Dem Bericht zufolge kann mit der Stelle unter anderem die Arbeit mit Konfirmandengruppen verstärkt werden. Auch Ausstellungen zur Rezeptionsgeschichte Bonhoeffers und internationale Begegnungen können sich die gemeinsamen Geldgeber demnach vorstellen. Skriebeleit: „Flossenbürg ist einer der wesentlichen evangelischen Erinnerungsorte in Deutschland.“
2 Antworten
Bonhoeffer zu kennen halte ich für wesentlich und wichtig. Von ihm bleibt sein Lebenszeugnis und seine Texte, Briefe, Bücher. Diese zu lesen kann ich sehr empfehlen.
Darüber hinaus weise ich gerne auf diese, aus meiner Sicht sehr gute Bonhoeffer-Biographie hin:
https://www.scm-shop.de/bonhoeffer-70902.html#Artikelbeschreibung .
Diese Biographie hat mich selbst dazu motiviert noch tiefer in die Bonhoefferlektüre einzusteigen.
Und das ist wirklich wertvoll.
Ja die Biographie von Metaxas kenne ich auch. Ich habe die gekürzte Ausgabe in Bildern gelesen. Das ist dann praktisch ein großformatiger Bildband mit viel Text. Den oben erwähnten Pfarrer konnte ich auf einer Reise selbst erleben. In Flossenbürg ist vergleichsweise wenig zu sehen, das Lager war klein und der Hang mit den Baracken der Wachmannschaften ist ein Wohngebiet. 2019 hat der damalige Botschafter der USA Bonhoeffer gelesen. Seither ist in Flossenbürg eine Tafel angebracht die Bonhoeffer als wichtige Person in der Geschichte der USA würdigt. Die Gedenktafel nennt die Namen des Botschafters und des US-Präsidenten im Jahre 2019. Wir hatten es als erste Station einer Bonhoeffer-Reise, also eine Gruppe für die diese Stelle da ist.