„Mit Otto Schaude verliert die Evangelische Kirche in Deutschland, zumal unsere Württembergische Landeskirche und die gesamte Bewegung des Pietismus, einen ihrer profiliertesten Vertreter und herausragenden Repräsentanten“, schreibt Steffen Kern, Vorsitzender des Evangelischen Gemeinschaftsverbandes Württemberg, die Apis, in einem Nachruf zum Tode Schaudes. Dieser sei „für viele ein weiser und treuer Wegbegleiter, persönlicher und geistlicher Berater, ein treuer Bruder und herzlich geliebter Freund“ gewesen.
Schaude wurde am 15. Juni 1944 in Wippingen bei Blaubeuren auf der Schwäbischen Alb als Sohn eines Landwirts geboren. Er hatte vier Geschwister. Er selbst sagte: „Es war für mich die in den Jahren gewachsene Erkenntnis, dass es uns allein darum gehen muss, bleibende und tragfähige Grundlagen fürs Leben zu gewinnen, also das, was im Leben und Sterben trägt und hält. Das wurde uns Geschwistern durch unsere Eltern mitgegeben. Sie machten uns Jesus und die Bibel lieb.“
Er war der erste Sohn des Dorfes, der Abitur machte. Anschließend studierte er an der Pädagogischen Hochschule in Reutlingen. Im Jahr 1970 heiratete er seine Ehefrau Brigitte. Zunächst arbeitete er als Lehrer an einer Grund- und Hauptschule. Von 1970 bis 1975 leitete er die Grundschule in Reutlingen-Altenburg. Im Jahr 1973 gründete er die Freie Evangelische Schule Reutlingen. Schaude initiierte die Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Bekenntnisschulen (AEBS) wesentlich mit und hat bei der Gründung von etwa 30 christlichen Bekenntnisschulen mitgewirkt.