Osterfest, Todesfälle, Gedenken: Das war der April 2021

Zu Ostern ermutigten die Kirchen mitten in der Pandemie, zwei bekannte Persönlichkeiten starben und Deutschland gedachte der Corona-Toten: Das passierte im April 2021.
Von Swanhild Brenneke

Ostern

Das Osterfest nutzten die Kirchen, um die Menschen in der Pandemie zu ermutigen. Dass der Tod nicht das letzte Wort hat, erklärte der damalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sagte, mit der Auferweckung seines „geliebten Sohnes macht Gott deutlich, wie sehr er am Leben jeder und jedes Einzelnen hängt.“ An Ostern zeige Gott in unübertroffener Weise seine Menschenfreundlichkeit. Am Karfreitag, riefen die Bischöfe der beiden großen dazu auf, zur Zuversicht auf und darauf, Gott zu vertrauen.

Angesichts der epidemischen Lage war zuvor über Präsenzgottesdienste diskutiert worden. Verschiedene Politiker hatten geraten, auf diese zu verzichten. Sowohl Vertreter der evangelischen als auch der katholischen Kirche sprachen sich jedoch dafür aus, an Gottesdiensten vor Ort festzuhalten. Mit umfassenden Hygienemaßnahmen und der nötigen Vorsicht sei das vertretbar.

Carsten Rentzing

Foto: PRO
Der ehemalige sächsische Landesbischof Carsten Rentzing

Der ehemalige sächsische Landesbischof Carsten Rentzing erlitt am Ostermontag einen Herzstillstand und lag im künstlichen Koma. Eine Woche später wachte er wieder auf und befand sich dann auf dem Weg der Besserung.

Hans Küng

Hans Küng Foto: UNED Universidad Nacional de Educación a Distancia | CC BY 2.0 Generic
Theologe Hans Küng starb am 6. April 2021

Am 6. April starb der bekannte katholische Theologe Hans Küng im Alter von 93 Jahren in Tübingen. Der Beststeller-Autor und Reformkatholik wurde unter anderem als Papstkritiker bekannt. Unter Papst Johannes Paul II. wurde ihm die kirchliche Lehrerlaubnis „missio canonica“ entzogen wurde – Küng hatte die Frage nach der Unfehlbarkeit des päpstlichen Lehramtes gestellt. Bis zur Emeritierung 1996 lehrte der polyglotte Küng ökumenische Theologie und leitete das Tübinger Ökumene-Institut. Sein Lehrstuhl für christliche Theologie war – ein Novum in der deutschen Universitätsgeschichte – rechtlich keiner Kirche zugeordnet.

Prinz Philip

Foto: Kiefer/Wikipedia | CC BY-SA 2.0 Generic
Prinz Philip und Königin Elisabeth II. bei ihrem Besuch in Frankfurt am Main im Jahr 2015

Am 9. April starb Prinz Philip, Ehemann von Königin Elisabeth II. im Alter von 99 Jahren. Britische Kirchenobere würdigten seinen Einsatz für sein Land und betonten auch seinen Glauben an Jesus Christus. Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, sagte, Prinz Philipp habe immer die Interessen Anderer vor seine eigenen gestellt und sei damit ein herausragendes Beispiel für den Dienst am Nächsten. Die Ehe von Prinz Philipp und Königin Elisabeth sei zudem geprägt gewesen von einer tiefen Freundschaft zueinander, gegenseitigem Respekt und dem Glauben an Jesus Christus.

Luther-Jubiläum in Worms

Am 16. April feierte die Stadt Worms das 500. Jubiläum von Martin Luther vor dem Wormser Reichstag. Martin Luther kam am 16. April 1521 nach Worms, um am Rande des Reichstages seine revolutionären theologischen Thesen zu verteidigen. Er sprach dort den berühmten Satz: „Hier stehe ich. Ich kann nicht anders.“ Worms würdigte das historische Ereignis in diesem Jahr mit verschiedenen Veranstaltungen. In einem Festakt anlässlich des Ereignisses mahnte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dazu, nicht jede Auseinandersetzung zu einer Frage der Wahrheit und des Gewissens zu machen. Er mahnte zu „geduldigem Zuhören“, „wahrhaftigem Austausch“ und der Einsicht, „dass die alleinige Wahrheit meist nie auf einer Seite ist“.

Gedenkfeier für Corona-Tote

Am 18. April gedachte Deutschland 80.000 Corona-Toten – unter anderem mit einem ARD-Gottesdienst, der live übertragen wurde. In der anschließenden Gedenkveranstaltung versicherte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Hinterbliebenen, dass sie in ihrem Schmerz nicht allein seien. Er rief die Gesellschaft zum Zusammenhalt auf. „Lassen wir nicht zu, dass die Pandemie, die uns schon als Menschen auf Abstand zwingt, uns auch noch als Gesellschaft auseinandertreibt“, sagte er im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt. An Gottesdienst und Gedenkfeier nahmen neben einigen Hinterbliebenen auch die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel, der damalige Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) und der damalige Bundesratspräsident Reiner Haseloff (CDU) teil.

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