Ab sofort ist es möglich, auf trauernetz.de die Namen von Verstorbenen in ein Trauerbuch einzutragen. Dies teilte die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern mit. Während einer Online-Andacht am Ewigkeitssonntag werden diese im Chat eingeblendet und im Gebet vor Gott gebracht. Im Anschluss daran beten die Chatteilnehmer gemeinsam das Vaterunser und bitten Gott um seinen Segen.
Die Online-Andacht ergänze das gottesdienstliche Angebot der Kirchengemeinden vor Ort, teilten die Verantwortlichen mit. „Während dort in der Regel nur die Namen der im zurückliegenden Kirchenjahr verstorbenen Gemeindeglieder genannt werden, hängt das öffentliche Gedenken auf trauernetz.de nicht vom Sterbejahr ab. Angehörige und Freunde können im Chat namentlich auch an Menschen erinnern, die bereits vor längerer Zeit gestorben sind.“ Das Online-Angebot richte sich an Trauernde, die an einem Gemeindegottesdienst nicht teilnehmen können, weil sie zum Beispiel weit entfernt vom Wohnort der Verstorbenen leben.
Auf der Webseite trauernetz.de können die Nutzer zudem Online-Gedenkseiten für Verstorbene anlegen. „Unsere Kultur verändert sich, immer mehr Lebensvollzüge verlagern sich ins Internet“, sagt Pfarrer Ralf Peter Reimann, der die Online-Andacht gemeinsam mit seiner Kollegin Pfarrerin Maike Roeber halten wird. „Deshalb ist es nur folgerichtig, Totengedenken auch online anzubieten, ob als Chatandacht oder als Gedenkseiten für Verstorbene.“ Die Chatandacht am Ewigkeitssonntag gebe es bereits seit neun Jahren. „Für einige Menschen ist diese Online-Andacht jedes Jahr ein fester Ort, um an verstorbene Angehörige und Freunde zu erinnern“, ergänzt Maike Roeber.
Die Webseite www.trauernetz.de ist eine Kooperation der Evangelischen Landeskirche in Baden, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers, der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau und der Evangelischen Kirche im Rheinland sowie der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands.
Von: Jörn Schumacher