Nach einer zwölfstündigen Unterbrechung ist die Video-App Tiktok in den USA wieder erreichbar. Der in China ansässige Betreiber der Plattform, Bytedance, hatte den Dienst am Samstag spätabends (US-Zeit) vorübergehend eingestellt, da die gesetzliche Frist zum Verkauf des US-Geschäfts abgelaufen war. Bytedance hat Tiktok aber nicht veräußert.
Zur Wiederaufnahme verwies Tiktok auf Zusicherungen des designierten Präsidenten Donald Trump, wonach US-Dienstleister der Plattform keine Strafen zu befürchten hätten. Trump wird am Montag als Präsident vereidigt. Auf seiner Plattform „Truth Social“ kündigte Trump ein Dekret an, das die Frist für den Verkauf der Plattform an ein US-Unternehmen um 90 Tage verlängert.
Nach dem Willen Trumps soll die Plattform künftig einem Joint Venture mit einer 50-prozentigen Beteiligung von US-Firmen gehören. Dann könne Tiktok seine Dienste weiter in den USA anbieten. Zudem kündigte Trump an, Verstöße gegen das Abschaltgesetz nicht verfolgen zu wollen. Tiktok schaltete daraufhin am Sonntagmittag seine Dienste wieder frei.
Dem chinesischen Betreiber von Tiktok war nach einem US-Gesetz 270 Tage Zeit eingeräumt worden, um die Plattform an ein nicht-chinesisches Unternehmen zu verkaufen. Mit Ablauf der Frist am 19. Januar drohten hohe Strafen für amerikanische Dienstleister, die Tiktok weiterhin unterstützen. Angesichts drohender Milliardenforderungen hatte Tiktok seinen Dienst für rund 170 Millionen US-Nutzer gesperrt.
Erst am Freitag hatte das Oberste Gericht der USA das Gesetz für rechtmäßig befunden. Laut dem Urteil des Obersten Gerichtshofs ist das Gesetz wegen nationaler Sicherheitsbedenken gerechtfertigt.