"Gott ist immer da für mich. Ich spreche mit ihm vor, während und nach dem Training sowie den Wettkämpfen. Ich danke ihm für seine Führung und für das Talent, das er mir gegeben hat", erklärt die Amerikanerin in etlichen Interviews. Zudem wolle sie ein Vorbild für junge Sportler sein, egal in welcher Sportart.
In London siegte der Jungstar über 100 Meter Rücken und stellte über die doppelte Distanz mit der Siegerzeit von 2:04,06 einen neuen Weltrekord auf. Außerdem holte sie sich in den Staffelwettbewerben drei Medaillen mit ihrem Team. In der vier Mal 100 Meter-Lagenstaffel unterboten die Amerikanerinnen mit 3:52,05 Minuten den Weltrekord der Chinesinnen um 14 Hundertstelsekunden.
Wertvolle Zeit in der Schulkapelle
In einem Interview mit dem Blogger Chad Bonham, das auf "Beliefnet.com" veröffentlicht ist, erklärt Missy Franklin, wie sie mit Spitznamen heißt, wie ihre Beziehung zu Gott über die Jahre gewachsen ist: "Meinen Eltern war Religion nicht wichtig. Hin und wieder sind wir in einen Gottesdienst gegangen. Damit wusste ich aber nichts anzufangen." Erst als sie das "Regis Jesuit High School" besuchte, habe sich das geändert. Sie habe dort das Gefühl unbeschreiblichen Friedens erlebt: "Ab diesem Moment wusste ich, dass Gott mit mir war. In den vergangenen drei Jahren ist mein Glaube gewachsen." Sie genieße die Zeit in der Schulkapelle und auch die Gespräche mit ihren Mitschülern hätten Spuren hinterlassen. Für die Zukunft sei ihr ein fester Glaube wichtig.
Franklin entdeckte schon früh die Leidenschaft für das Schwimmen. Mit fünf Jahren nahm sie erstmals an Wettkämpfen teil. Bereits mit 13 Jahren versuchte sie sich bei den nationalen olympischen Vorausscheidungen für Olympia in Peking zu qualifizieren. In einem Interview mit der Internetzeitung "Black Christian News" (BCNN) weist sie noch auf einen anderen Aspekt jenseits des Schwimmbeckens hin: "Meine Gedanken und Gebete sind auch bei den Opfern in Aurora." In dem Ort, in dem Franklin trainiert und lebt, hatte ein Amokläufer vor den Olympischen Spielen in einem Kino wild um sich geschossen und dabei mehrere Menschen getötet. Sie hoffe mit ihrer Leistung, den betroffenen Menschen in Colorado ein Licht zu sein und sie mit Stolz zu erfüllen.
Eine Profikarriere lehnt die Amerikanerin bisher ab: "In den vergangenen drei Jahren haben mich meine Mitschüler ganz normal als ‚Missy‘ angesehen. Und daran wird sich wohl auch nichts ändern", wird sie auf dem Nachrichtenportal "RP Online" zitiert. (pro)