Ohne „Gottes Hilfe“: Scholz als Kanzler vereidigt

Olaf Scholz ist neuer Kanzler der Bundesrepublik Deutschland. Der Bundestag wählte ihn mit 395 Stimmen zum Nachfolger von Angela Merkel. Bei der Vereidigung verzichtete er auf den Gotteszusatz.
Von Martin Schlorke
Olaf Scholz

Nach 16 Jahren Angela Merkel (CDU) hat Deutschland einen neuen Regierungschef. Olaf Scholz (SPD) ist am Dienstag vom Bundestag zum Kanzler gewählt worden. Er erhielt bei der geheimen Wahl 395 von 707 abgegebenen Stimmen; 369 Stimmen wären notwendig gewesen.

Um Punkt 12:03 Uhr wurde Scholz im Plenarsaal des Reichstags vereidigt. Dabei verzichtete er, wie bereits in einem Interview angekündigt, auf den Gotteszusatz. Zuvor erhielt er von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seine Ernennungsurkunde im Schloss Bellevue.

Scholz ist nach Gerhardt Schröder (SPD) erst der zweite Kanzler, der auf den Zusatz: „So wahr mir Gott helfe“, bei der Vereidigung verzichtet hat. Stattdessen sagte er nur: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.“ Bereits bei vorherigen Amtseiden hat der 63-Jährige auf den Zusatz verzichtet.

Artikel 56 des Grundgesetzes macht diese Ausnahme möglich. Dort heißt es, dass der Eid „auch ohne religiöse Beteuerung“ geleistet werden könne.

Standing Ovations für Merkel

Anders als seine acht Vorgänger im Amt, ist Scholz zudem der erste Kanzler, der keiner Konfession angehört. Vor einigen Jahren ist er aus der Evangelischen Kirche ausgetreten. In einem Interview mit der Bild am Sonntag erklärte Scholz im September, dass christliche Werte wichtig für ihn sind. Er glaube, „dass wir Menschen füreinander verantwortlich sind. Dass wir gegeneinander gerecht sein müssen. Nennen wir es Solidarität oder Nächstenliebe. Diese Werte des Christentums prägen mich sehr.“

Für einen ersten emotionalen Moment sorgte bereits die Begrüßung durch die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD). Nachdem sie Merkel als Ehrengast auf der Tribüne begrüßt hat, brandete Applaus im Plenum auf. Dieser dauerte 59 Sekunden – inklusive Standing Ovations. Einzig die AfD-Fraktion zollte der Kanzlerin keinen Respekt.

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18 Antworten

  1. Ohne Gottes Hilfe geht es in die Dunkelheit!
    Ein trauriger Tag für unser Land
    L.G. Martin

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      1. Ich glaube nicht, dass die neue Regierung „Gottlos“ ist. Gott ist überall, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht. Wie Gott in unserer Geschichte – Gesellschaft wirkt, weiß nur er allein. Ich habe Gottvertrauen, dass er dort ist, wo Menschen lieben.

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  2. Alle Grünen ohne Gottes Hilfe.
    Wurde das vorher abgestimmt?
    Bei Özdemir sollte es heißen, mit Allahs Hilfe!

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    1. SCHADE! Aber vielleicht ist er nur ein ungläubiger Christ oder gar ein gläubiger Atheist! Das lässt hoffen. ❤

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  3. Der Zusatz „So wahr mir Gott helfe“ als Anhang der Eidesformel macht den Amtseid zum Meineid. Der Vereidigte soll seine Arbeit entsprechend dem Grundgesetz tun und nicht die Verantwortung auf ein ominöses eingebildetes Wesen Schieben.

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  4. Man soll ja den Namen Gottes auch nicht unnütz im Munde führen, oder gar mißbrauchen. Beides muß er sich zumindest nie vorwerfen lassen.
    Staat und Kirche wurden getrennt und besser jemand betet im stillen Kämmerlein statt Wasser zu predigen und selbst Wein zu trinken.

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  5. Ich wünsche mir Politiker, die nach bestem Wissen und Gewissen nach einem klaren moralischen Kompass handeln.
    Die Unterstellung, dass ein Mensch, der keine religiöse Heimat hat, dies nicht könne, zeugt von frommem Hochmut, und ist ebenso despektierlich wie töricht!
    Es ist aber immer wieder schlechter „frommer“ Brauch, nichtreligiöse Menschen ins moralische Abseits zu stellen.
    Eine solche Haltung macht den Glauben zur eigenen moralischen Leistung.
    Und schließlich: Fordern Sie damit implizit nicht eine gottgewollte Politik, nach dem Motto „deus vult“, herzlich willkommen im Gottesstaat…
    Was aein anmaßender UNFUG!

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    1. Ich denke das niemand einen Gottesstaat fordert. Aber im Grundgesetz steht ausdrücklich die Verantwortung vor Gott in der Präambel. Ich denke das es gut ist wenn Politiker bei ihren Entscheidungen diese Verantwortung im Blick haben.
      Ich hoffe es wird jetzt nicht zu fundamental für Sie, aber am Ende muß jeder, ob gläubig oder nicht sein Leben vor Gott verantworten.

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  6. Im Matthäusevangelium (5,17-35) sagt Jesus, man solle nicht schwören. // Beten wir für die Regierung. Es stehen schwierige Zeiten an.

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  7. Ob Menschen Gott anerkennen oder ablehnen, hat keinen Einfluss auf die Wahrheit der Existenz Gottes.
    „Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der Herr allein lenkt seinen Schritt.“
    Sprüche 16, 9

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  8. Jesus Christus hat die „schlauen“ selbstegerechten (Pharisäer) seiner Zeit ständig ermahnt zur Umkehr.
    Er hat provoziert was letztlich zu dem geplanten Kreuzestot geführt hat.
    Wir werden nicht müde auf Sünde und Gottlosigkeit hinzuweisen egal in welcher Zeit wir leben.
    Ohne Gott geht es in die Hölle nur durch Jesus Christus kommen wir in die Ewigkeit.
    Die Wahrheit will keiner hören. Die Wahrheit provoziert. Die Wahrheit ist Liebe.

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  9. Gott ist und bleibt der Herr der Geschichte. Er setzt Mächtige ein und stößt sie auch vom Thron. Er wird die Welt zu seinem Ziel bringen und er hat denen Segen verheissen, die sich nach seinem Wort ausrichten. Und Fluch denen die IHN ablehnen. Lesen wir den Koalitionsvertrag und in der Bibel, dann wissen wir wo wir gerade stehen und was auf unser Volk und Land zukommt!

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  10. In der DDR hieß es : Auch ohne Gott und Sonnenschein bringen wir die Ernte ein.
    Karat sang: Wir brauchen keinen Gott…
    Manfred Siebald schrieb 1976 das Lied: Es geht ohne Gott in die Dunkelheit…

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  11. Ich wünsche allen, die ihre Urteile über die neue Regierung bereits gefällt haben, dass sie selbst gut aufpassen. Der Schuss könnte nach hinten losgehen.
    Matthäus 7:1-5 und 21-23

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    1. Wieder: DANKE , Harald ! Besser kann es nicht kommentiert werden, was hier alles ( „ohne mit den jeweiligen Politikern auch nur fünf Worte geredet zu haben“( Ihre Worte beim vorhergehenden Beitrag) , in „frömmsten“ Worten geschrieben wird.

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  12. Wen wundert es, wenn im Lande eines Martin Luther trotz des nach wie vor in unserem GG verankerten Gottesbezuges unsere dem Zeitgeist und der Politik angepaßten Volkskirchen, von denen sich mehr und mehr Menschen abwenden, ihrer eigentlichen Aufgabe der Verkündigung, daß alles menschliche Tun ohne Gottes Hilfe vergeblich sei, derart versagt haben, sodaß in dem neuen 168-seitigen Ampel-Koalitionsvertrag „die Kirche“ mit nur 8 ganzen Zeilen (!) Erwähnung gefunden hat?
    Allein das sagt doch schon alles – und für unsere Zukunft nicht unbedingt etwas Gutes!

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