Wegen der Parteinahme für den russischen Angriffskrieg in der Ukraine fordern Theologen und kirchennahe Politiker einen Stopp der Beziehungen zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der russisch-orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats. „Wir fordern Sie auf, sich dafür einzusetzen, dass ein Moratorium für jeglichen bilateralen Dialog auf kirchenleitenden Ebenen zwischen EKD und der Moskauer Führungsspitze der Russisch-Orthodoxen Kirche ausgesprochen wird“, heißt es in einem Offenen Brief. Zuerst hatte die Zeitung Welt darüber berichtet. Die russisch-orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchats solle aus dem Weltkirchenrat ausgeschlossen werden. Er solle prüfen, wie die Mitgliedschaft ausgesetzt werden könne
Politiker haben ebenfalls unterzeichnet
„Die Hierarchie der Russisch-Orthodoxen Kirche“, so heißt es in dem Schreiben, „schafft mit ihrer Kriegslegitimation und der Ablehnung der individuellen, unveräußerlichen Menschenrechte eine geistige und geistliche Basis für eine autokratische Staatsmacht mit revisionistischen und diktatorischen Zügen. Mit ihrem Segen wird ein Angriffskrieg geführt.“ Da Letzterer „auch mit ideologischen Mitteln geführt“ werde, sei die Moskauer Führungsspitze der russisch-orthodoxen Kirche rund um Patriarch Kyrill „ein wesentlicher Teil der russischen Kriegsmaschinerie“.
Initiiert haben das Schreiben Ellen Ueberschär, langjährige Generalsekretärin des Evangelischen Kirchentags, dann Vorstand der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung und heute Vorstand der Berliner Stephanus-Stiftung, sowie Katharina Kunter, Professorin für Kirchliche Zeitgeschichte in Helsinki. Zu den Erstunterzeichnern zählen laut den Verfasserinnen die frühere Leiterin der Stasi-Unterlagenbehörde, Marianne Birthler (Grüne), die ehemalige Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU), der DDR-Bürgerrechtler Markus Meckel (SPD) sowie Petra Bahr, Regionalbischöfin der Evangelischen Landeskirche Hannovers.
Das Schreiben richtet sich an die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, und den Generalsekretär des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK), Ioan Sauca. Die Autorinnen fordern zudem ein Moratorium für die bilateralen Beziehungen auf kirchenleitender Ebene zwischen EKD und der Moskauer Führungsspitze. Sie bestehen auch auf einer Aussage darüber, wie der Krieg gegen die Ukraine und das Gebaren des Moskauer Patriarchats auf der ÖRK-Vollversammlung vom 31. August bis 8. September in Karlsruhe thematisiert werden soll.
Die Autorinnen des Briefes beunruhigt insbesondere, dass Vertreter des Moskauer Patriarchats auf der Vollversammlung in Karlsruhe ihre Kriegspropaganda verbreiten könnten. Bislang ist unklar, ob eine russisch-orthodoxe Delegation an dem Treffen teilnimmt.
Trotz intensiver Bemühungen seien keine Anzeichen der Änderung in den ideologischen Positionen des Moskauer Patriarchats zu erkennen, schreiben Ueberschär und Kunter. Kurschus und Sauca hätten Kyrill wegen seiner Haltung zum Krieg scharf kritisiert. „Wir unterstützen Sie darin nachdrücklich und ermutigen Sie zugleich, aus Ihrer Haltung Konsequenzen zu ziehen“, hieß es.
2 Antworten
Sollten wir Christen uns einmischen?
Ist es nicht Gott, der Herrscher absetzt und andere Herrscher einsetzt, und der die Länder gibt wem ER will?
Kennen wir Gottes Willen, oder wollen wir dagegen ankämpfen?
Durch den Glauben an JESUS CHRISTUS erhält der Mensch FRIEDEN mit Gott und EWIGES LEBEN. Ein diplomatisch erwirkter Frieden auf Erden wird keinen Menschen retten, vor allem nicht die Üngläubigen.
Kyrill vergleiche ich, nach Auswertung seiner Verlautbarungen, mit den „Deutschen Christen“ während des Nazireichs. Diese haben die NSDAP und Hitler als den „neuen heiligen Geist“ bezeichnet. Nichts anderes sagt auch Kyrill über Putin. Ich untersütze den offenen Brief, von solchen verirrten Christen wie Kyrill sollte man sich abwenden.