Der Ökumenische Kirchentag prüft derzeit auf allen Ebenen, wie sich die aktuelle Corona-Krise auf die Durchführung der Großveranstaltung auswirkt. Dies geschehe „gründlich und ernsthaft, mit Kreativität und Mut, aber auch nüchtern, realistisch und mit Demut“, erklärte die Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentags, Julia Helmke am Samstag vor der online tagenden Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN).
Das Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt habe Anfang November „erhebliche Anfragen an das Gesamtveranstaltungskonzept“ formuliert. Es sei deutlich, dass analoge Großveranstaltungen im kommenden Jahr in Frankfurt zunächst nicht möglich sein werden. Der Kirchenpräsident der EKHN, Volker Jung, kündigte ein drittes Konzept für den ÖKT an, das nach der zunächst vorgesehenen Reduktion der Planungen für mehr als 100.000 Gäste auf 30.000 Teilnehmende entwickelt werde.
Absage nicht ausgeschlossen
Er sei sicher, dass es auch mit digitalen, partizipatorischen und dezentralen Formaten möglich sei, den Themen der Zeit ein öffentliches Forum zu geben. Jung schloss aber nicht aus, dass die Veranstaltung auch noch abgesagt werden könnte. Dies werde aber letztlich das Präsidium nach der Vorlage eines neuen Konzeptes entscheiden.
Die hessen-nassauische Beauftragte für den ÖKT, Miriam Küllmer-Vogt, erläuterte, dass es bei dem Kirchentag weder einen „Abend der Begegnung“ mit Zehntausenden Teilnehmenden in der Frankfurter Innenstadt noch Gemeinschaftsquartiere für Gäste geben werde. Jetzt sei es wichtig, für die neuerliche Umplanung Kraft zu schöpfen.
Der 3. Ökumenische Kirchentag soll vom 12. bis 16. Mai 2021 stattfinden. Er wird veranstaltet vom Deutschen Evangelischen Kirchentag und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Einladende Kirchen sind die EKHN sowie das Bistum Limburg. Nach 2003 in Berlin und 2010 in München soll der ÖKT in Frankfurt zum dritten Mal stattfinden.
Von: epd/Johannes Blöcher-Weil