EKD.de, evangelisch.de, chrismon.de – die Liste evangelischer Internetangebote ist lang. In einer Rede anlässlich der Evangelischen Medientage in Gotha hat Oberkirchenrat Udo Hahn das Engagement der Evangelischen Kirche im Internet gelobt, wie er pro mitteilte. "Die evangelische Kirche gehört zu den Internet-Pionieren und war von Anfang an mit Angeboten im World Wide Web vertreten", sagte der Leiter des Referats "Medien und Publizistik" der EKD. Die publizistischen Erfolge des Magazins "Chrismon" oder "evangelisch.de" hätten gezeigt, dass die Kirche ein Millionenpublikum ansprechen könne. Doch sie müsse auch dazulernen: Web 2.0 sei in – darauf müsse sich künftig auch der Protestantismus einstellen. "Denn wer das Internet vernachlässigt, erreicht auf Dauer immer weniger Menschen", sagte Hahn.
Rekordzuschauerzahlen dank Internetarbeit
Als positives Beispiel für die multimedial ausgerichtete Medienarbeit des Protestantismus nannte Hahn den Evangeliums-Rundfunk (ERF), Radio Paradiso oder Bibel.TV. "Evangelisch.de" bezeichnete er als "Flaggschiff der evangelischen Internetarbeit". Zwar befinde es sich sechs Monate nach seinem Start noch immer im Aufbau, die Entwicklung des Portals sei aber "in jeder Hinsicht ermutigend". "Die Zugriffszahlen steigen kontinuierlich. Die Zahl der Partner wächst", sagte Hahn. Schon jetzt sei deutlich, dass eine Reihe publizistischer Erfolge ohne "evangelisch.de" nicht möglich gewesen wären, etwa der große Zuspruch, den die Fastenaktion "7 Wochen Ohne" erzielt habe. Den Auftaktgottesdienst im ZDF am 21. Februar hätten 1,09 Millionen Zuschauer verfolgt – gegenüber ansonsten durchschnittlich 700.000 Zuschauern.
Künftig müsse die EKD sich bemühen, in allen Altersstufen präsent zu sein. Geplant sei etwa, das auf jüngere User ausgerichtete Portal "Youngspirix" mit "evangelisch.de" zu verbinden. Bis Ende 2010 soll es zudem eine Online-Präsenz für Freiwillige und Zivildienstleistende bei "evangelisch.de" geben. Dazu müsse sich die EKD künftig vor allem um die Finanzierung der Medienarbeit bemühen. "Die Präsenz im Internet ist unabdingbar, will die evangelische Kirche die Botschaft des christlichen Glaubens wirkungsvoll vermitteln", schloss Hahn.
Bei den Evangelischen Medientagen am 10. und 11. März sprach außerdem die Portalchefin von evangelisch.de, Melanie Huber, über die Zusammenarbeit zwischen "evangelisch.de" und dem Evangelischen Medienverband. Der Vorstand der "Bild"-Gruppe, Andreas Wiele, zeigte Perspektiven der Printmedien auf. Die thüringsche Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht referierte über die "Allmacht der Medien". (pro)