Es gebe zahlreiche Übereinstimmungen zwischen beiden Organisationen, etwa bei den Werten Menschenwürde und Gerechtigkeit, sagte der Direktor der Abteilung für Weltdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB), Eberhard Hitzler, bei der Unterzeichnung. „Unser beider Vision ist es, die schutzlosen Gemeinschaften zu unterstützen sowie Menschen, die von Katastrophen heimgesucht wurden.“ Dies stelle trotz religiöser Unterschiede eine Einheit zwischen beiden Hilfsgruppen her.
Der Geschäftsführer von Islamic Relief Worldwide, Mohamed Ashmawey, sagte: „Die Welt ist immer mehr von menschlichem Leid zerrissen. Religion wird oft als die trennende Linie zwischen verfeindeten Völkern wahrgenommen. Wir glauben, dass religiös motivierte Hilfsorganisationen in diesen Zeiten am besten aufgestellt sind, wenn sie ein gutes Vorbild sind für gegenseitigen Respekt und eine Zusammenarbeit im Dienste der ganzen Menschheit.“ Ashmawey wies auf die religiösen Wurzeln der humanitären Hilfe hin. „Wir waren die ersten. Wo gehen die Menschen hin, wenn sie krank und hungrig sind? Sie kommen zu den Kirchen und zu den Moscheen!“
Der Vize-Chef des Hochkommissariats der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR), Alexander Aleinikoff, lobte die interreligiöse Zusammenarbeit als exemplarisch. „Hier wird ein Traum wahr. Ich hoffe, es wird ein Modell für Nachahmer.“
Der Generalsekretär des LWB, Martin Junge, sagte: „Die glaubensbasierten Hilfsorganisationen müssen deutlich sagen, dass es bei Religion nicht um Gewalt geht. Ich freue mich darauf, dass diese Beziehung wächst und dass ihre theologischen Herausforderungen in unsere Mitgliedskirchen getragen werden.“
Im Lutherischen Weltbund sind 143 Kirchen mit über 70 Millionen lutherischen Christen Mitglied. „Islamic Relief“ wurde 1984 in Großbritannien gegründet, um den Ärmsten der Welt zu helfen. Heute gibt es Büros in über 40 Ländern in Afrika, Asien, Lateinamerika, und im Nahen Osten. Der Lutherische Weltbund und Islamic Relief haben bereits gemeinsam über eine Zusammenarbeit in einem Flüchtlingslager in Kenia beraten. (pro)