Jeffrey Fowle sagte in einem Interview, dass er bereits den Plan hatte, eine Bibel in Nordkorea zu lassen, bevor er zu der Reise aufbrach. Er sei nicht zwangläufig in dem Land gewesen, um zu missionieren. Aber er wurde von seiner „starken Motivation angetrieben, den Christen [dort] zu helfen“, sagte Fowle laut der Zeitung New York Daily News. „Rückblickend würde ich es nicht wieder tun“, resümiert der dreifache Vater.
Im Gefängnis in Isolation sei er relativ gut behandelt worden, bekam herzhaftes Essen, durfte seiner Familie Briefe schreiben und schaute nordkoreanisches Staatsfernsehen. Trotzdem glaubte er, dass er bis zu 15 Jahren im Gefängnis sitzen könnte.Vor anderthalb Wochen ließ das Regime in Nordkorea Fowle überraschend aus dem Gefängnis frei und aus dem Land ausreisen.
Der 56-jährige Fowle aus Ohio hatte während einer zehntätigen Reise nach Nordkorea Anfang Mai die Industriestadt Chongjin besucht. Nach einem Abendessen ließ er eine zweisprachige Bibel auf Koreanisch und Englisch unter einem Abfallbehälter auf der Toilette eines Klubs für ausländische Seeleute liegen. Sein Name und seine Telefonnummer standen in der Bibel, Fotos seiner Familie lagen zwischen den Seiten. Eine Reinigungskraft fand das Buch und alarmierte die Behörden. (pro)