„Nicht alle Beziehungen nach Russland kappen“: Friedensforscher Rafael Biermann im Podcast

Der Angriff Russlands auf die Ukraine erschüttert den Westen. Der Friedens- und Konfliktforscher Rafael Biermann erklärt: Hier prallen Weltbilder aufeinander. Doch er warnt davor, alle Beziehungen nach Russland zu kappen.
Von Jonathan Steinert
Russische Proteste gegen Ukraine-Krieg

Russland hat die Ukraine angegriffen. Doch dieser Krieg ist mehr als ein Konflikt zwischen zwei Ländern im Osten Europas. Der Westen reagiert mit harten Sanktionen, die Bundesregierung stellt kurzfristig ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr zur Verfügung. Deutschland rüstet wieder auf.

Glaube. Macht. Politik.
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(10) Krieg in der Ukraine: Abschied von der Friedensinsel Europa – mit dem Friedens- und Konfliktforscher Rafael Biermann
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Der Friedens- und Konfliktforscher Rafael Biermann von der Universität Jena beschäftigt sich wissenschaftlich unter anderem mit Konflikten, in denen es um die Abspaltung von Territorien geht. Er hat zum Balkan und zu den post-sowjetischen Ländern geforscht. Im Krieg in der Ukraine prallen aus seiner Sicht zwei Weltbilder aufeinander: Das des Westens ist durch die russische Invasion erschüttert. Das wird Folgen für die Friedensordnung in Europa haben. „Das Denken der Deutschen in Fragen von Krieg und Frieden wird sich ändern“, sagt Biermann.

Im Podcast „Glaube. Macht. Politik.“ erklärt der Politikwissenschaftler, warum der Krieg in der Ukraine eine so weitreichende Bedeutung hat, welche Rolle die orthodoxe Kirche spielt, wie Medien Teil der Kriegsführung werden und warum der Westen nicht alle Kontakte nach Russland abbrechen sollte. Auch um die Frage, ob Christen zur Waffe greifen sollten und was Gebet in einem solchen Krieg bewirken kann, geht es in dem Gespräch.

Rafael Biermann Foto: PRO/Jonathan Steinert

Prof. Dr. Rafael Biermann

  • geboren 1964
  • seit 2010 Professor und Leiter des Lehrstuhls für Internationale Beziehungen an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • 2004 Habilitation über das Scheitern der internationalen Krisenpävention vor dem Kosovokrieg
  • 1997 Dissertation „Zwischen Kreml und Kanz­ler­amt. Wie Moskau mit der deutschen Einheit rang“
  • 2016–2018 Berater im Außenministerium
  • 1995–1999 Zentraler Arbeitsbereich im Planungsstab des Bundesministers der Verteidigung, ab 1997 Referatsleiter
  • 1990–1991 Referat Politische Analysen im Bundeskanzleramt

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Eine Antwort

  1. TV-Bilder Ukraine:
    2 Möglichkeiten: Wegsehen (christlich-friedlich) oder Unterstützen (christliches Gewissen)
    Wen unterstützen? Den, der angegriffen wird.
    Kontakte zur Kommunikation nach allen Seiten aufrecht erhalten.

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