"Der ADC Wettbewerb 2010 ist ein starker Jahrgang, weil der große Reichtum an Ideen und handwerklichem Können besonders sichtbar ist. Faszinierend bei vielen Arbeiten ist die gleichzeitige Nutzung von klassischen und neuen Medien", sagte Jury-Präsident Norbert Herold bei der Vergabe der ADC-Preise am Samstag. Acht goldene, 56 silberne, 123 bronzene ADC Nägel und 242 weitere Auszeichnungen verlieh die Jury an Werbeprojekte und Medienkampagnen von "Bionade", "Der Spiegel" oder "myToys.de". Die Verbindung zwischen klassischen und neuartigen Konzepten zeigte auch ein ganz und gar biblisches Projekt. Die "Neue Genfer Übersetzung" im Notizbuchstil wurde in der Kategorie Literatur/Bücher mit einem bronzenen Nagel belohnt.
Eine Bibel wie ein Notizbuch
Die NGÜ erscheint in schlichtem schwarzen Einband, mit einem Gummiband zum Verschließen, Blankoseiten für eigene Notizen und einer Falttasche auf dem Inneneinband. Die Gestaltung der Ausgabe hat die Hamburger Texterin und Art Direktorin der Agentur "Gobasil" mit Sitz in Hamburg und Hannover, Eva Jung, übernommen. Für fünf unterschiedlich farbige Banderolen hat sich Eva Jung Texte ausgedacht, die Menschen auf das modern verpackte Neue Testament aufmerksam machen sollen. Dafür wurde die NGÜ mit einer zweiten Auszeichnung gewürdigt. "Dieses Buch eignet sich perfekt für folgende Anlässe: Taufe, Firmung, Konfirmation, Hochzeit, Feierabend, Urlaub, Wochenende, Zugfahrt, Mittagspause, Entspannungsbad, Bushaltestelle … um nur ein paar zu nennen." Oder: "Sie suchen nach einem geeigneten Notizbuch für Ihre Gedanken über das Leben? Wie wär’s mit diesem: Ganz hinten haben wir einige weiße Blätter für Sie vorgesehen. Verstehen Sie den Rest einfach als Gedankenanregung." Bekannt ist die NGÜ-Übersetzung insbesondere für ihre inhaltliche und sachliche Genauigkeit und gleichzeitig natürliche Sprache. Die Übersetzer erläutern wichtige Entscheidungen in ebenfalls leicht verständlichen Fußnoten. Mehr als 15 Jahren dauerte die Arbeit an der Übersetzung des Neuen Testaments.
Eine Jury aus 286 ADC Mitgliedern bewertete die über 6.700 eingesendeten Arbeiten des Wettbewerbs. Als Referenten sprachen am vergangenen Wochenende nationale und internationale Kreative wie der britische Designer Paul Smith, der Architekt Albert Speer, Blogger Sascha Lobo, Andy Berndt von "Google Creative Lab" aber auch der amtierende Box-Weltmeister im Schwergewicht, Wladimir Klitschko. (pro)