In seiner Predigt über Jesaja 43,14-21 bezeichnete Herbst Gott als einen Traditionskritiker. Gott wolle nicht nur ein Gott der Erinnerung sein. Die Menschen dürften nicht Opfer der "Vergangenheitsfalle" werden, so der Theologe. Es gehe nicht nur darum, sich an vergangenes Wirken und vergangene Reformen zu erinnern. Gottes Ziel sei es vielmehr, zusammen mit den Menschen Neues zu schaffen. Denn alte Geschichten könnten auch im Hinblick auf das Kommende betrachtet werden. Dabei stünden sich die Menschen aber oft selbst im Weg. "Wir werden älter, kleiner und ärmer. Heute ist vieles so mühsam", nannte Herbst einige Ausreden, die von neuen Wegen abhielten. Oft fehle die Erwartung, dass Gott inmitten einer hoch technisierten Welt noch Neues schaffen könne.
Herbst fragte: "Wo schafft Gott bei euch Neues?" Er sei davon überzeugt, dass Gott längst angefangen habe, bei jedem einzelnen Neues zu schaffen. Um das zu entdecken, müsse man aber alt hergebrachte Ansichten prüfen. Von einigen Traditionen und Verhaltensweisen aus der Vergangenheit müsse man sich verabschieden. "Alte Dinge müssen sterben, damit Platz wird für das Neue geschaffen wird", ist Herbst überzeugt.
Bei alledem gehe es nicht darum, dem Trend zu folgen. Die Frage, ob etwas "der letzte Schrei" wäre, sei nicht wichtig. Oberstes Ziel müsse es sein, Menschen mit dem Wort Gottes zu erreichen. Herbst ermutigte die Zuhörer, sich bei allen zukünftigen Veränderungen ganz auf Gott zu verlassen. Denn er wisse am besten, wo neue Wege eingeschlagen werden müssten. "Gott ist nicht von gestern. Jesus ist da und er ist nicht totzukriegen", verkündete Herbst. (pro)