Neben Parteichef Bernd Lucke, der die neue christlich-konservative Ausrichtung der Alternative für Deutschland (AfD) unterstützt, hat seit kurzem auch eine Frau großen Einfluss auf die thematische Ausrichtung: Beatrix von Storch, Europakandidatin der AfD. Auf dem Europawahlparteitag in Aschaffenburg, wo sie einen sicheren Listenplatz bekam, sei sie als „die Galionsfigur der national-konservativen Szene in Deutschland“ angekündigt worden, berichtet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS). „Demokratie heißt Herrschaft eines Volkes, nicht der Völker. Wir haben kein EU-Volk“, erklärte von Storch. Außerdem steht sie für Volksentscheide über den Bau von Moscheen, für die Abschaffung der Schulpflicht in Deutschland und ist gegen gleichgeschlechtliche Ehen.
Von Storch, ehemals Anwältin und 1971 als Herzogin von Oldenburg geboren, sei durch die Gruppe „Zivile Koalition“ zu einer mächtigen Lobbyistin aufgestiegen, schreibt die FAS. Nachdem sich ihre Lobbygruppe früher gegen die doppelte Enteignung der Großgrundbesitzer im Jahr 1945 durch Sowjets einsetzte, „bombardiere“ sie die Parlamentarier nun vor allem mit Aufrufen zum Familienschutz. Die sieben Gründungsmitglieder der „Zivilen Koalition“ entstammen allesamt der eigenen, adligen Familie von Storchs.