Das Internationale Institut für Religionsfreiheit (IIRF) hat eine „Datenbank über die Häufigkeit von Gewalttaten“ („Violent Incidence Database“) ins Leben gerufen. Diese dokumentiert Gewalt gegen Religionen. Die Datenbank soll künftig „belastbare und leicht zugängliche Fakten“ zur weltweiten Religionsfreiheit liefern, heißt es in einer Pressemitteilung vom Dienstag.
Der Präsident des IIRF, Thomas Schirrmacher, sagte zum Start, dass vor allem Forscher und Politiker diese Daten für ihre Arbeit nutzen können. Die Datenbank biete – anders als vergleichbare Datensammlungen – den Mehrwert, dass sie sich nicht nur auf das Christentum konzentriere. Vielmehr erfasse sie alle großen und kleinen Religionen.
Politik muss Religion einbeziehen
Schirrmacher, der zuvor Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz war, erklärte weiterhin, dass die meisten Menschen auf der Welt religiös seien. Wer das in seine Politik nicht einbeziehe, „kann nur schlechte Politik machen“. Echter Einsatz für Religionsfreiheit sei immer Einsatz für alle religiösen und weltanschaulich geprägten Menschen. „Dass von diesem Einsatz Christen als größte Glaubensgruppierung weltweit immer profitieren, ist zwar nicht Hauptmotivation, aber gut zu wissen.“
Bisher sind in der Datenbank 7.141 Vorfälle registriert, die bis 2021 zurückreichen, darunter zehn aus Deutschland, wie zum Beispiel der Amoklauf in einem Gemeindehaus der Zeugen Jehovas in Hamburg im März 2023. Gemeldet werden können Vorfälle mit Hilfe eines Onlineformulars. Dort müssen zu jedem neuen Vorfall auch Quellen in Form von Online-Medien angegeben werden. Diese werden vor Veröffentlichung durch das IIRF geprüft.