„Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ In dieser Version dürfte das Zitat aus Johannes 3 Vers 16 den meisten Menschen vertraut sein. Bei „Das Buch.“ klingt es anders: „Gott hat diese ganze Welt so in seiner Liebe umfasst, dass er seinen Sohn, der sein ein und alles war, hingab. Dadurch ist es jetzt so: Keiner, der sein Vertrauen auf den Sohn setzt, geht verloren.“
„Ich habe oft mit Leuten zu tun, die keinen kirchlichen oder gemeindlichen Hintergrund haben. ‚Das Buch.‘ versucht, den Sinn des griechischen Grundtextes in die heutige Zeit hineinzusprechen“, erklärt Werner das Anliegen der neuen Übersetzung gegenüber pro. Schwierige theologische Begriffe wie „Sünde“ oder „Buße“ versucht er zu umschreiben. „Das Ziel ist es, dass das Gelesene unmittelbar einleuchtend und verständlich ist, auch für Leser, die gar keine biblische Vorbildung haben“, so Werner weiter.
Die Liste der verschiedenen Übersetzungen ist lang: Nach Martin Luthers erster Ausgabe von 1534 haben eine Vielzahl an Theologen und Sprachwissenschaftlern versucht, den Text in die deutsche Sprache zu übertragen. Die Anliegen und Schwerpunkte der verschiedenen Übersetzungen unterscheiden sich dabei stark. Während etwa die „Elberfelder“-Ausgabe die Nähe zum Grund- oder Urtext, also der griechisch- und hebräischsprachigen Vorlage, betont, möchten andere Ausgaben vor allem eines: verständlich sein – auch wenn das oft bedeutet, die wörtliche Übersetzung zum Preis der besseren Verständlichkeit zu vernachlässigen. Das will Werner vermeiden: „Ich habe zunächst nur den griechischen Grundtext genommen und direkt übersetzt. Nur in manchen Fällen habe ich überhaupt andere deutsche Übersetzungen angeschaut. Ich habe mich, zusammen mit dem kleinen Komitee, das mich unterstützt hat, um große Originaltreue bemüht“, erläutert er sein Vorgehen.
Übersetzung des Alten Testaments in Planung
Auch die Übersetzung des Alten Testaments sei in Planung. Diese wird aber erst in einigen Jahren veröffentlicht – geplantes Erscheinungsdatum ist 2012. Bis dahin liegt noch viel Arbeit vor dem Theologen – was ihm aber nicht zu bedrücken scheint: „Ich freue mich darauf, weil ich nach wie vor von der Bibel begeistert bin und es seit Jahren meine Leidenschaft ist, Menschen unserer Zeit ihre Botschaft nahe zu bringen.“
Roland Werner ist Theologe und Afrikanist. Gemeinsam mit seiner Frau Elke leitet er den „Christus-Treff“ in Marburg. Zudem ist er Vorsitzender des „Christivals“. „Das Buch.“ erscheint im Mai im Wittener Brockhaus-Verlag. (PRO)