Die bisherige Leiterin für Filme bei Netflix, Lisa Nishimura, ist nach 15 Jahren aus dem Unternehmen ausgeschieden. Dan Lin wurde am 1. April ihr Nachfolger. Zuvor war er Leiter der von ihm selbst gegründeten Produktionsfirma „Rideback“. Lin produzierte unter anderem erfolgreiche Filme wie die zwei „Sherlock Holmes“-Filme mit Robert Downey Jr. in der Hauptrolle. Er produzierte auch den „Lego-Film“, der allein am Startwochenende 70 Millionen US-Dollar einspielte. Weltweit brachte er über 468 Millionen US-Dollar ein. Zu weiteren Filmen gehören der „Lego-Batman-Film“, der Horrorfilm „Es“, der den Rekord für den Horrorfilm mit den höchsten Einspielzahlen hält, sowie Disneys „Aladdin“, eine Realverfilmung des Zeichentrickfilms von 1992.
Lin wurde in Taipeh, Taiwan, geboren, im Alter von fünf Jahren zog er in die USA – und er hat sich in einem Interview mit der „New York Times“ als „religiösen“ Menschen bezeichnet.
Vor zehn Jahren war er Redner auf einer großen Konferenz für Christen in der Unterhaltungsindustrie der evangelikal-christlichen „Biola University“ in Kalifornien. Auf der Konferenz wurde er angekündigt mit den Worten, Lin und seine Familie besuchten die „Ecclesia Church“ in Hollywood. Lin sollte 2014 auch einer der Produzenten des Films „Gods And Kings“ über Moses sein, den Steven Spielberg drehen wollte. Spielberg sprang vom Projekt ab, stattdessen drehte Ridley Scott, auch Lin sprang ab. Der Manager wird von seinen Kollegen als „zurückhaltend“ und „bescheiden“ beschrieben.
Lin begann seine Arbeit bei Netflix offiziell am 1. April, doch den Informanten des „Hollywood Reporter“ zufolge ist die Umstrukturierung seit mehr als einem Monat in Arbeit. Insidern zufolge wird die Netflix-Filmliste unter Lin überwiegend aus mittelgroßen Angeboten bestehen. Eingestreut werden einige wenige größere, sprich: teurere Filme. Lin soll bereits viel Zeit damit verbracht haben, Unmengen von Zuschauerdaten zu durchforsten: gesehene Minuten, Zuschauergewohnheiten, Vorlieben und Abneigungen. Mehrere Quellen haben gegenüber dem „Hollywood Reporter“ berichtet, dass es bei Netflix neue Genre-Aufteilung des Angebotes geben soll: etwa Science-Fiction, romantische Komödien und religiöse Komödien.
Die Genres Action-, Fantasy-, Horror- und Science-Fiction-Filme sowie Thriller, Dramen und Familienfilme wurden jeweils verantwortlichen Personen zugeteilt. Das Genre „Glaubens-, Jugend- und Feiertagsangebote“ übernimmt Niija Kuykendall. Kuykendall arbeitete 13 Jahre bei Warner Bros., wo sie unter anderem an Produktionen von Filmen wie „A Star Is Born“, „Es“ und „Judas und der schwarze Messias“ mitgewirkt hat. Dann wurde sie Netflix-Vizepräsidentin für Film.
Im Rahmen der Umstrukturierung wird es demnach auch einige Entlassungen geben. Einer Quelle zufolge wird die Zahl bei etwa einem Dutzend liegen, diese Zahl könnte sich jedoch ändern, berichtet der „Hollywood Reporter“. Die Filmstruktur von Netflix sorgt seit langem für Verwirrung in Hollywood. Intern bestand die Schwierigkeit für die Gruppe in der sehr großen Menge der Angebote.