Die diesjährige Tagung „Wege in die Medien“ für christliche Nachwuchsjournalisten fand – wie so viele Veranstaltungen – online statt. Die ursprünglich geplante Präsenzveranstaltung in Marburg wurde erst verschoben und dann vollständig in den digitalen Raum verlegt. 26 interessierte Teilnehmer kamen zum digitalen Austausch mit mehreren Referenten zusammen. Organisiert hatte die Veranstaltung die Christliche Medienakademie, ein Arbeitsbereich der Christlichen Medieninitiative pro, und die Hochschul-SMD.
Zunächst beschäftigten sich der Theologe und Filmproduzent Tobias Essinger sowie Selina Bettendorf, Volontärin beim Tagesspiegel, mit der Frage, ob „Influencer die neuen Journalisten“ sind. Sie verdeutlichten, dass „Social Media“ als Plattform auch für Nachrichten- und Medienunternehmen immer bedeutender wird. Deshalb sei es für zukünftige Journalisten wichtig, vielseitig aufgestellt zu sein, sagte Selina Bettendorf. Wer Videos und Beiträge schneiden oder Podcasts produzieren könne, sei im Vorteil. Auch den Umgang mit Medien wie Twitter und Instagram hielt Bettendorf für inzwischen unverzichtbar.
Christen in säkularen Medien – ein Nischenprodukt
Bettendorf und Essinger bestätigten, dass feste Anstellungen, gerade auch bei öffentlich-rechtlichen Medien, begrenzt seien. Dennoch könnten Journalisten durchaus einen sicheren Arbeitsplatz finden. Besonders wichtig sei dafür Freude am Journalismus, aber auch ein gewisses Durchhaltevermögen, erklärte Essinger. Christen in den säkularen Medien nannte er ein „Nischenprodukt“.
Als Einstieg in den Journalismus empfahlen beide ein Volontariat, da man so das eigene „Handwerkszeug“ am besten lernen könne. Hierfür sei es wichtig, Arbeitsproben und Praktika im journalistischen Bereich vorlegen zu können. Beim Fernsehen laufe allerdings auch viel über Beziehungen, berichtete Essinger aus eigener Erfahrung.
Im zweiten Teil der Tagung ging es dann um das Thema Public Relations (PR) und Öffentlichkeitsarbeit. Als Referentin stellte sich Astrid Hadem, Geschäftsführerin der Kommunikationsagentur Zeichensetzen, den Fragen der Teilnehmer. Als gute Grundlage für den Einstieg in dieses Arbeitsfeld nannte Hadem das Studium einer Geisteswissenschaft. In der Praxis sei es zudem wichtig, ein gutes Vertrauensverhältnis zum Kunden aufzubauen. Gutes Zuhören und ein ganzheitliches Wahrnehmen bezeichnete sie als weitere Kernkompetenzen. Für das Schreiben von Bewerbungen empfahl sie, die eigenen Stärken und Vorzüge hervorzuheben.
Kernkompetenzen im Bereich PR
Den Abschluss des vierstündigen Zoom-Meetings bildeten sogenannte „Break-Out-Sessions“. Die Teilnehmer wurden in virtuelle Räume eingeteilt und konnten dort in Kleingruppen die Eindrücke der Tagung miteinander teilen. Laura Kühn, derzeit Praktikantin bei der Christlichen Medieninitiative pro, zieht ein positives Fazit: „Die Tagung war sehr interessant und informativ. Durch die persönlichen Erfahrungen der Referenten und den Austausch mit den anderen Teilnehmern konnte ich selbst viele neue Eindrücke im Bereich des Journalismus und der PR gewinnen.“
Von: Valerie Wolf