Nach Anschlag: Lutheraner-Präsident fordert mehr Einsatz gegen Terroristen

Der Präsident des Lutherischen Weltbundes appelliert an die nigerianische Regierung, verstärkt gegen Terrorismus einzutreten. An Pfingstmontag starben bei einem Anschlag in einer Kirche Dutzende Christen.
Von Johannes Schwarz
Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Erzbischof Panti Filibus Musa

Am Pfingstsonntag verübten Terroristen einen Anschlag auf Christen. In einer katholischen Kirche in der nigerianischen Stadt Owo kamen insgesamt 40 Menschen ums Leben. Der Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Erzbischof Panti Filibus Musa, sieht nun die Regierung seines Heimatlandes Nigerias in der Pflicht. Sie müssten Terroristen wirkungsvoller bekämpfen.

Musa sagte bei seiner zehntägigen Deutschland-Reise am Mittwoch in Stuttgart: „UN-Resolutionen helfen nicht, es braucht konkrete Aktionen gegen den internationalen Terrorismus“. Die Kirchen in Nigeria setzten sich laut Musa verstärkt für Friedensprogramme und Dialoge mit Muslimen ein. Ein
geeintes Land gebe das Signal an die Terroristen, dass man an einer gesellschaftlichen Spaltung nicht interessiert sei.

Open Doors: Christen in Nigeria werden verfolgt

In den vergangenen Jahren verübten dschihadistische und kriminelle Gruppen zahlreiche Anschläge auf Kirchen im überwiegend muslimischen Norden Nigerias. Der merheitlich christliche Süden blieb bislang von derartigen Angriffen verschont. Religiöse Konflikte, insbesondere zwischen Muslimen und Christen, kommen in Nigeria immer wieder vor.

Auch die Organisation Open Doors verzeichnet seit Jahren eine zunehmende Christenverfolgung. Lag das afrikanische Land 2018 noch auf Rang 14 des Weltindex für Christenverfolgung, belegte es dieses Jahr schon Rang 7. Die Situation für Christen hat sich deutlich verschlechtert. Neben körperlicher Gewalt, werden auch gezielter sexueller Missbrauch, sowie Anfeindungen gegen Christen verübt. Laut Open Doors werden Christen nach Angriffen oftmals im Stich gelassen.

Der Präsident des Lutherischen Weltbundes, Musa, sieht dennoch positive Signale in Nigeria. Denn die Bereitschaft verschiedenster Akteure, sich für den Zusammenhalt einzusetzen, sei vorhanden. Er erklärte: „Nigeria ist heute nur eine Nation, weil es mehr Gutwillige und Gottesfürchtige gibt als solche, die zerstören wollen – andernfalls wäre das Land schon längst untergegangen.“

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