2021 hatte der Musiker Gil Ofarim dem Mitarbeiter eines Hamburger Hotels antisemitisches Verhalten vorgeworfen. Der Hotelangestellte habe Ofarim nicht einchecken lassen, weil dieser eine Davidstern-Kette getragen habe. Als Ofarim davon auf seinem Instagram-Kanal berichtete, sorgte das für einen Sturm der Entrüstung.
Zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens solidarisierten sich mit dem Musiker. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Leipzig erwiesen sich seine Vorwürfe als haltlos. Ofarim wurde angeklagt und stand wegen Verleumdung vor Gericht. Die Anklage wurde fallen gelassen und Ofarim zahlte im Zuge je 5.000 Euro an die Israelitische Religionsgemeinde Leipzig und an den Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz.
Der Hotelangestellte erhielt Schmerzensgeld in unbekannter Höhe. Während des Gerichtsprozesses hatte der Zentralrat der Juden in Deutschland kritisiert, dass der Musiker all denen großen Schaden zugefügt habe, „die tatsächlich von Antisemitismus betroffen sind,“.
Fokus wieder auf die Musik legen
Im seinem Video vom Dienstag verliest der Musiker eine schriftlich formulierte Stellungnahme. „Ich habe mehrfach versucht, dieses Video hier jetzt aufzunehmen, und glaubt mir, es ist nicht so leicht. Ich habe mir deswegen meine Gedanken aufgeschrieben, und ich hoffe, ihr verzeiht mir: Ich werd’s euch einfach vorlesen.“
Ofarim bekennt sich dazu, dass er mit seinem Verhalten viele Menschen enttäuscht und verletzt habe. Er habe sich „lange und intensiv mit den Vorwürfen auseinandergesetzt“ und professionelle Hilfe gesucht, um an sich zu arbeiten. Jetzt wolle er sich darauf konzentrieren, seine Fans und sein Leben zurückgewinnen und den Fokus wieder konsequent auf die Musik zu legen.
Von: Arnd Foede