Als Teenie-Star war Justin Bieber für seine eingängigen Songs und sein Bekenntnis zum Christentum bekannt. In den vergangenen Jahren war es eher sein flegelhaftes bis skandalöses Verhalten, das ihn immer wieder in die Schlagzeilen brachte. Nun will Bieber offenbar zurück zu seinen Wurzeln: „Ich liebe Jesus und das war meine Rettung“, sagte er in einem Interview des Kulturmagazins Complex.
„Ich will wirklich einfach nur wie Jesus leben“, erklärte der 21-Jährige. „Nicht Jesus sein, das könnte ich nicht, das würde komisch rüberkommen, aber er ist ein ziemlich geniales Vorbild, wenn es darum geht, Leute zu lieben, gütig und freundlich zu sein.“
Als „religiös“ will Bieber allerdings nicht gelten. Im Interview grenzt er sich entschieden von Christen ab, die „einen schalen Geschmack hinterlassen, weil sie anderen ihren Glauben aufdrängen, sich allzu kirchlich und religiös geben“. In Kirchen würden mitunter seltsame Dinge geschehen, Menschen würden unter Druck gesetzt und man drohe ihnen mit der Hölle. Eine grundsätzliche Toleranz und Offenheit für unterschiedliche Lebensentwürfe und auch unterschiedliche sexuelle Orientierungen sei im Jahr 2015 auch in Kirchen angebracht, so Bieber. Der Sänger will schlicht ein „Fan“ der Person Jesu sein, den er als den „größten Heiler“ bezeichnet: „Was Jesus damit sagen wollte, als er zum Kreuz ging, war im Grunde: ‚Ihr sollt das alles nicht ausbaden müssen.’ All unsere Unsicherheiten, Verletzungen, all den Schmerz, die Angst, das Trauma, müssen wir nicht tragen. Wir haben den größten Heiler von allen“, bekannte Bieber.
„Ich bin an einem Punkt angelangt, wo ich mich entschieden habe, das nicht länger für mich zu behalten. Wenn wir verstehen, dass wir nicht perfekt sind, warum sollten wir nicht zu Gott kommen und seine Hilfe empfangen? Das hat nichts mit Schwachheit zu tun“, findet der Sänger. „Manche denken, Christen wären schwach, weil sie Gott bräuchten, um klarzukommen. Niemand kann in diesem Leben alleine zurechtkommen! Diese Welt verschlingt uns bei lebendigem Leibe. Es reicht nicht, Freunde und eine Familie zu haben.“ In die Kirche zu gehen, mache einen Menschen allerdings nicht automatisch zum Christen. „Wenn du zu Taco Bell gehst, macht dich das ja auch nicht zum Taco“, so Bieber. (pro)