Jugendschützer ändern Bewertung von „Popetown“
Die für Privatsender zuständige Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) hat sich für einen Sendetermin ab 22 Uhr ausgesprochen. Auch die erste Folge der MTV-Kirchensatire „Popetown“ hätte nach Ansicht der KJM erst ab 22 Uhr gezeigt werden dürfen. Dies teilte die KJM am Freitag nach Prüfung des am Mittwochabend ausgestrahlten Zeichentrickfilms mit. Die zehnteilige Serie war zuerst von der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) zur Sendung ab 20 Uhr freigegeben worden.
„Popetown“ kann bei Kindern zu Verunsicherung führen
Die Jugendschützer begründeten ihre veränderte Beurteilung laut dem Onlineportal „Netzeitung“ damit, dass insbesondere Kinder unter 14 Jahren „in ihrer religiösen Orientierung nicht so gefestigt“ seien, dass sie sich „von der verzerrten Darstellung der Kirche und des katholischen Glaubens distanzieren“ könnten. „Das Lächerlichmachen zentraler Einrichtungen und Prinzipien des katholischen Glaubens kann zu einer nachhaltigen Verunsicherung und Desorientierung dieser Altersgruppe führen“, erklärte die KJM. Daher sei „Popetown“ erst für eine Sendezeit nach 22 Uhr geeignet.
Untersagen wollen die Jugendschützer eine Ausstrahlung um 20 Uhr jedoch nicht. Die erste Folge von „Popetown“ war im Rahmen einer Live-Diskussion, die um 21.30 Uhr begonnen hatte, ab 21.55 Uhr ausgestrahlt worden.
Im Vorfeld hatten Vertreter der Katholischen Kirche heftige Kritik an der Serie geäußert. Ein Antrag auf einstweilige Verfügung des Erzbischöflichen Ordinariats München hatte das Landgericht München abgewiesen.
Die weiteren neun Folgen der BBC-Serie werden ab Mittwoch im Wochenrhythmus um 21.30 Uhr gesendet und jeweils samstags um 21.30 Uhr wiederholt.