Als der Terrorist von Würzburg mit seiner Axt auf das Gesicht eines seiner Opfer einschlug, schrie er: „Ich mach dich fertig, du Schlampe.“ Fünf Menschen verletzte er bei Würzburg schwer, bis er von der Polizei erschossen wurde. Die drängendste Frage für die Grünen-Politikerin Renate Künast war in diesem Zusammenhang, warum die Polizisten den Angreifer erschossen, statt ihn nur kampfunfähig zu machen. Ein anderer Twitter-Nutzer schrieb: „Mein Mitgefühl gilt dem einzigen Todesopfer von Würzburg, dem 17-j. Jungen der von ISIS manipuliert wurde #refugeeswelcome“.
Wieder andere stellten, wie schon nach dem LKW-Anschlag in Nizza mit 84 Toten, in Frage, dass es sich überhaupt um einen Terroranschlag handelt. Schließlich hätten beide Taten eher den Charakter eines Amoklaufs. Dass sich der Islamische Staat (IS) zu der Tat bekannte, hielten viele für Trittbrettfahrerei und scherzten im Internet unter dem Hashtag „ISbekenntsich“ über nervige Dinge wie verschwundene Socken, zu denen sich der IS noch bekennen könne. Neben der satirischen „heute-show“ des ZDF beteiligte sich auch der Nachrichtensender SWR-Info an dem humoristisch gemeinten Austausch, der symbolisch steht für eine Gesellschaft auf der Flucht vor der Realität. „Die Opfer des Terroristen von Würzburg können vermutlich nicht ganz so herzhaft über diesen Gebühren-Humor lachen“, kommentierte Bild.de-Chefredakteur Julian Reichelt. Inzwischen ist ein Video des Täters aufgetaucht, in dem er über seine islamistischen Motive spricht.