TV-Moderator Thomas Gottschalk hat schon vieles erlebt und doch sei „Die Passion“ für ihn etwas völlig Neues und „hochinteressant“. Die Idee von RTL, die Passionsgeschichte als Music-Live-Event aufzuführen, begeistere ihn, sagte er am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Gottschalk, der bei diesem Projekt die letzten Stunden Jesu als Erzähler begleitet, bekommt dafür von RTL weitere prominente Unterstützer an die Seite gestellt.
Die Hauptrolle, Jesus von Nazareth, wird Alexander Klaws spielen. Der ehemalige Sieger von „Deutschland sucht den Superstar“ konnte bereits Erfahrungen mit der Figur sammeln: Klaws trat in der Rockoper „Jesus Christ Superstar“ auf. Dennoch sei dies nun eine neue Herausforderung. Ihn begeistere vor allem die „jugendfreundliche Art“ des RTL-Formates.
Genau darin sieht Gottschalk die große Stärke der Show. Es müsse jedem klar sein, dass es niemals gelingen werde, diese Geschichte so zu erzählen, wie sie es verdiente. Außerdem werde es immer Menschen geben, die sich in bestimmten Punkten auf die Füße getreten fühlten. Dennoch sei dieser Versuch, die Passionsgeschichte neu zu vermitteln, wichtig. Viel zu wenige wüssten heute noch, was damals eigentlich genau geschah. Dabei sei diese „alte Geschichte aktueller denn je“.
Gottschalk persönlich mache sich auch keine Gedanken darüber, dass „Die Passion“ die Geschichte zu kitschig erzähle. Alle Beteiligten würden das Projekt sehr ernst nehmen. RTL habe aber nicht die Absicht, Bibelforschung zu betreiben oder die vielen Kirchenaustritte zu stoppen, erklärte Gottschalk. Stattdessen wolle man Menschen unterhalten und zum Besseren bewegen.
Zwölf Jüngerinnen und Jünger
Eine der größten Herausforderungen sei es für den Moderator, sich an Jüngerinnen zu gewöhnen. Neben den Schauspielern und Musikern Samuel Koch, Gil Ofarim, Stefan Mross, Thomas Enns, Prince Damien, Nicolas Höppner, Laith al Deen und Mark Keller treten bei RTL vier weibliche Jünger auf: Sarah Timpe, Sila Sahin, Mareile Höppner und Anna-Carina Woitschack.
Das gesamte Team wird vom Theologen Michael Tilly (Tübingen) unterstützt und beraten. Dieser bezeichnete auf der Pressekonferenz die Ostergeschichte als „Weltliteratur“, die Menschen auch nach 2.000 Jahren noch begeistere. Mit der Nacherzählung der Leidensgeschichte Jesu wolle man aber nicht anecken oder andere Menschen verletzen, sagte Tilly mit Verweis auf Juden und Muslime. Vielmehr sei es das Ziel, dem Hass der Welt die Liebe und Freundschaft, die Ostern vermittelt, zu entgegnen.
In den Nebenrollen kündigte RTL unter anderem den früheren Fußballmanager Reiner Calmund, den Gastronom und Sänger Nelson Müller und den Schauspieler und Komiker Ingolf Lück an. Die Übertragung soll zwei Stunden dauern. Hauptbühne ist der Burgplatz neben dem Essener Dom. Dort werden 4.900 Menschen erwartet. Zusätzlich wird es noch eine Prozession mit einem leuchtenden Kreuz durch die Stadt geben. Moderatorin Nazan Eckes wird während des Kreuzweges Teilnehmer interviewen.
Von: Martin Schlorke