Shamballa heißt übersetzt "Licht der Liebe". Der Begriff steht im Hinduismus für Respekt, Geschlossenheit und Vertrauen. Bei den Nationalspielern sollen sie für einen besseren Zusammenhalt sorgen und positive Energie freisetzen. Die Bänder sollen ihre Träger mit einer besonderen Schutzaura umgeben. Wie "Focus Online" meldet, gebe es sie auf jedem Esoterik-Markt bereits für ein paar Euro zu kaufen.
Mystische Kräfte
Besonders in den USA sind Shamballa-Armbänder momentan angesagt. Super-Stars wie Madonna, Brad Pitt oder der Basketballer Michael Jordan tragen sie um ihr Handgelenk. Bei der Nationalmannschaft sind in jedes Exemplar die jeweiligen Initialen des Spielers eingraviert. Das Armband soll die Gemeinschaft im Team stärken – und so sinnbildlich ein Band zwischen den Nationalspielern sein. Den Bändern werden mystische Kräfte nachgesagt.
Wie die Tageszeitung "tz" zunächst exklusiv berichtete, hatten Deutschlands Teammanager Oliver Bierhoff und Joachim Löw das Armband am gestrigen Dienstag an alle Teammitglieder überreicht. Das Armband wurde von dem internationalen Juwelierunternehmen Wempe extra für die deutschen Fußballer angefertigt. Neben den Initialen sind darauf auch drei Sterne zu sehen, welche die drei bisherigen deutschen Europameistertitel symbolisieren sollen.
Gegenüber pro warnte der Vorstand von "Sportler ruft Sportler" Hermann Gühring davor, die moralische Keule zu schwingen. Zugleich erläutert er: "Die Bändchen werden Joachim Löw so wenig helfen wie Jürgen Klinsmanns Buddha-Statuen bei den Bayern. Aber Gott wird sie deshalb auch nicht mit Niederlagen strafen. Auf keinen Fall möchte ich mich in der Sportwelt bewegen als Besserwisser und Moralprediger. Viel eher schon als Freund und Unterstützer, der aus seiner positiven Grundhaltung heraus auch mal ein kritisches Wort sagen darf. Und so wünsche ich der Deutschen Nationalmannschaft eine super Europameisterschaft, viele Siege und gute Spiele – und trotz allem Gottes Segen."
Keine neue Idee
Die Idee von Löw und Bierhoff mit dem Band ist nicht neu. Bereits 2010 vor der Weltmeisterschaft erhielten Spieler und Betreuer ein Lederarmband in den deutschen Farben. 2006, damals noch mit Trainer Jürgen Klinsmanns, wurden die Geschenke erstmals vor großen Turnieren verteilt. Vor sechs Jahren bekam jeder Spieler ein Holzkästchen. Dort lagen auf samtenem Grund jeweils drei Pfennige der Weltmeisterjahrgänge 1954, 1974 und 1990.
Der "Kölner Express" hatte in seinem Online-Portal gestern noch eine Liste gläubiger Spieler und Trainer aufgestellt und Löw darin mit aufgeführt (pro berichtete). Die deutsche Nationalmannschaft bestreitet am 9. Juni ihr erstes Spiel bei der EM in Polen und der Ukraine. Gegner in Lemberg ist dann die portugiesische Nationalmannschaft. (pro)