Miss-Germany-Finalistin will christliche Jugendarbeit stärken

Sie ist 20 Jahre alt, und am Donnerstag wurde sie unter die Top 10 zur Wahl der Miss Germany gewählt. Kira Geiss spricht offen über ihren Glauben, und ihre Siegprämie will sie ihrer christlichen Jugendarbeit zugutekommen lassen.
Von Jörn Schumacher
Die amtierende Miss Germany Kira Geiss

Die Wahl zur Miss Germany wird seit 1927 ausgetragen, doch die Veranstalter legen Wert darauf, dass der Wettbewerb nicht mehr nur auf die Schönheit von Frauen achtet. Gesucht würden „Frauen, die unsere Zukunft nachhaltig mitgestalten wollen“, prämiert werden „zukunftsweisende Projekte“ mit einer Fördersumme in Höhe von 25.000 Euro. Der Titel „Miss Germany“ sei eine „Auszeichnung für Zukunftsmacherinnen, Träumerinnen und Visionärinnen“.

Eine von ihnen ist die 20-jährige Kira Geiss. In ihrem  Profil auf der Miss Germany-Webseite schreibt Geiss: „Ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben ist auch mein christlicher Glaube. Im vergangenen Jahr habe ich deshalb hier in Magdeburg mitgeholfen, eine Jugendgemeinde zu gründen, welche sich dafür einsetzt, dass junge Menschen auf der sozialen, kreativen und musikalischen Ebene gefördert werden.“ Schon davor habe sie viel ehrenamtlich in Jugendgruppen gearbeitet, schreibt sie. Seit 2016 sei sie aktiv bei der christlichen Hilfsorganisation Samaritan‘s Purse. Weiter schreibt sie: „Es ist an der Zeit, sich nicht nur um das gesunde Instandhalten unseres Planeten zu kümmern, sondern sich auch aktiv dafür einzusetzen, dass Menschen innerlich heilen und wachsen dürfen.“

Am Donnerstagabend fand die Auswahl der letzten zehn Kandidatinnen zur Wahl der Miss Germany statt. Die Show verfolgten über 125.000 Zuschauer live auf dem Streamingdienst Twitch. Die Jury des Halbfinales bestand aus dem Choreografen Bruce Darnell, der Medienexpertin Mathilde Burnecki sowie der PR-Managerin Jil Andert. Das Finale findet am Samstag, den 4. März, im Europa-Park Rust statt. Rund 15.000 Frauen hatten sich für die diesjährige Wahl zur Miss Germany beworben.

„Immer freitags zum Jugendkreis gerannt“

Geiss ist gebürtig aus Ravensburg in Oberschwaben. Bevor sie nach Magdeburg zog, machte sie eine Ausbildung im Bereich Visuelles Marketing. Auf ihrem Instagram-Kanal schreibt sie: „Super lange wollte ich mit dem ganzen christlichen Glauben nichts zu tun haben. Ich hab‘ es sogar eher als befremdlich empfunden. Und ich glaube, so geht es vielen Leuten, genauso wie mir damals. Dieses Bild von Kirche: kalt, veraltet, trist, bieder, ernst und langweilig hat sich tief in uns verankert. Und ich hätte nie gedacht, dass sich mein Mindset mal so sehr verändert. Aber als ich angefangen habe, mich auf den Glauben und die Kirche einzulassen, bin ich vom Gegenteil überrascht worden.“

Am Mittwoch war Geiss in der SWR-Fernsehsendung Landesschau zu Gast. „Sie hat eine große Mission: Sie will Jugendliche zum Glauben bringen“, wurde die 20-Jährige vorgestellt. Sie habe eine schwierige Zeit gehabt, erzählt sie auf die Frage, wie sie zum Glauben kam. Sie habe die falschen Freunde gehabt, und eine schwierige Beziehung. Drogen, Alkohol und eine Rebellion gegen ihre Eltern hätten eine große Rolle gespielt. Doch dann habe sie „das große Glück“ gehabt, in Kontakt mit einer christlichen Jugendarbeit gekommen zu sein. „Ich bin irgendwann jeden Freitag zu diesem Jugendkreis gerannt, weil ich mich so darauf gefreut habe.“

Derzeit macht sie eine Ausbildung an der Evangelischen Missionsschule in Unterweissach. „Ich werde Religions- und Gemeinde-Pädagogin“, erklärt Geiss. „Ich kann dann Pastorin oder Jugendreferentin sein.“ Niemand, der in ihren Jugendkreis kommt, müsse glauben, so Geiss. „Aber natürlich erzähle ich gerne davon.“

Die Miss-Wahl sei für sie eine große Möglichkeit, etwas zu bewegen. Es sei nicht mehr der Schönheitswettbewerb, der er noch vor einigen Jahren war, so Geiss. „Es ist eine Plattform für Frauen, die etwas bewegen wollen, die ein Thema auf dem Herzen haben, das sie in Deutschland groß machen wollen. Und ich habe mich beworben mit dem Fokus auf Jugendarbeit.“ Das Preisgeld von 25.000 Euro würde sie entsprechend dafür einsetzen, um sichere Orte für Menschen der Generation Z zu schaffen.

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