Er habe kaum etwas anderes getan, als Kleidung auszuteilen, Essen zuzubereiten, Waffen zu reinigen und Leichen zu transporten, klagt einer der Männer, dessen Brief die französische Zeitung Le Figaro veröffentlichte. „Der Winter beginnt. Es fängt an, sehr hart zu werden“, heißt es weiter. „Mir reichts!“, schreibt ein anderer. Sein iPod funktioniere nicht mehr, er müsse wieder nach Hause. Er habe es satt, nur das Geschirr zu spülen, beklagt sich ein weiterer. Er solle außerdem an die Front geschickt werden, obwohl er gar nicht wisse, wie man kämpft. Ein Dschihadist sorgt sich um sein Kind, das er in Syrien gezeugt hat und das für den französischen Staat rechtlich nicht existiere. Die Zeitung bezeichnet die Briefe als „naiv“ und „von verblüffender Unwissenheit“.
„Welche Männer zeigen echte Reue über die Barbarei des Islamischen Staates (IS), und welche nutzten die Briefe dazu, sich aus der Verantwortung zu ziehen?“, fragt Le Figaro. Eine eindeutige Antwort zu finden, sei schwierig. Trotzdem hätten sich mehrere Anwälte der Dschihadisten dazu entschlossen, etwas zu unternehmen. „Wir haben Kontakt mit der Justizbehörde aufgenommen, aber es ist eine hypersensible Angelegenheit“, sagte einer der Juristen. Die Männer, die sich den Anwälten anvertrauten, wollten anonym bleiben. Der Anwalt unterliege deshalb der Schweigepflicht. „Jeder weiß aber, dass die Männer zu tickenden Zeitbomben werden, je länger sie vor Ort sind und gezwungen werden, Gewalttaten anzuschauen oder zu begehen“, sagte er. Wenn es aber zu einer Diskussion darüber kommen, ob Frankreich bereit wäre, Rückkehrer aufzunehmen, würde kein Minister das Risiko auf sich nehmen wollen: „Stellen Sie sich vor, einer der ehemaligen Dschihadisten wäre anschließend in einen Anschlag verwickelt?“