Militärseelsorger, aber auch ein bisschen Prinzessin

Eigentlich ist Harald Tripp Erzdekan bei der Militärseelsorge in Österreich. Doch mit einem lustigen Kurz-Video hat er auf Social-Media-Kanälen Millionen Klicks erreicht.
Von Jörn Schumacher
Militärerzdekan Harald Tripp

Der Militärerzdekan Harald Tripp kann sich mit der Militärseelsorge des Österreichischen Bundesheeres über Millionen Klicks eines Videos auf Instagram und TikTok freuen. Er bezieht sich dabei auf ein Internet-Meme, bei dem Menschen Songs aus der amerikanischen Fernsehserie „Sofia die Erste – Auf einmal Prinzessin“ („Sofia the First“) abspielen und dazu synchron die Lippen bewegen. Die Hauptfigur der Serie, Sofia, singt mit einer piepsigen Stimme, weswegen es unter anderem für die Leute witzig ist, wenn Männer so tun, als wenn sie die Leider sängen.

Militärerzdekan Harald Tripp scheint sich in seinem Clip in Sekundenschnelle umzuziehen – eben hatte er noch seine Uniform an, dann plötzlich sein Messgewand. Im Song „I Belong“ heißt es eigentlich: „I’ve got the shoes, I’ve got the dress, that makes me a princess I guess.“ Tripp hat in den Text anstelle des Wortes „princess“ das Wort „priest“ eingefügt. Das Video wurde auf Instagram und TikTok mittlerweile 5,5 Millionen Mal angesehen. Auch die Kommentare seien vorwiegend positiv, zeigte sich das Referat Öffentlichkeitsarbeit des Militärordinariats erfreut.

@militaerdioezese

got the shoes, got the dress, that make Militärerzdekan Harald Tripp a priest? 🤭✨ #militaer #dioezese #katholisch #kirche #bundesheer #wien #priest #catholic #church @Österreichisches Bundesheer

♬ Originalton – Katholische Militärseelsorge
Militärerzdekan Harald Tripp auf TikTok

„Es ist beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen auf diesem Weg erreicht werden können“, sagte Militärbischof Werner Freistetter in einer Mitteilung. In der heutigen digitalen Welt sei es „wichtiger denn je, unsere Arbeit und Mission auf diesen Plattformen sichtbar zu machen und einem breiteren Publikum vorzustellen“. Militärerzdekan Tripp klärt ansonsten – durchaus ernstgemeint – auf Instagram und Tiktok über seine kirchliche Arbeit auf. In einem anderen Video aus diesem Jahr beantwortet er etwa die Frage, was ein Militärseelsorger macht.

„Social Media bietet nicht nur Informationen, sondern auch Dialog“

Durch die Präsenz der Militärdiözese in den Sozialen Medien könne man „nicht nur Informationen und Nachrichten verbreiten, sondern auch einen echten Dialog führen“, betonte Bischof Freistetter. Konkret zeige sich dies an den Zahlen der neuen Follower und den positiven Rückmeldungen. Beides nannte Freistetter „ein Zeichen der Wertschätzung und Motivation, diesen Weg fortzusetzen“. Seit mehreren Monaten werden die TikTok-, Instagram– und Facebook-Kanäle der Militärdiözese regelmäßig bespielt. Das Ziel sei die „Steigerung der Bekanntheit der katholischen Militärseelsorge sowie Näherbringen von kirchlichen Inhalten in zielgruppengerechter Sprache für junge Menschen“. Der Plan gehe auf, die Zahlen stiegen kontinuierlich an. Die Social-Media-Community sei interessiert, es gebe viele Kommentare und Fragen. Besonders beliebt seien Videos aus der Truppe mit Soldatinnen und Soldaten sowie mit Seelsorgern.

Mittlerweile zählt der Instagram-Kanal mehr als 2.100 Follower, bei denen mehr als die Hälfte unter 34 Jahre und zu 80 Prozent männlich ist. Zudem zähle der Kanal in den vergangenen 30 Tagen knapp 1,1 Mio. erreichte Konten und bis zu 2,4 Millionen Aufrufe auf Einzelvideos, hieß es. Der TikTok-Kanal zählt rund 6.000 Follower, die vorwiegend zwischen 18 und 24 Jahre alt sind. In den letzten 28 Tagen zählte die Militärdiözese dort 3,3 Millionen Beitragsaufrufe.

Das römisch-katholische Militärordinariat der Republik Österreich betreut rund 100.000 Katholikinnen und Katholiken in und im Umfeld des Österreichischen Bundesheers. Die Militärseelsorge, deren Geschichte bis ins 16. Jahrhundert zurück geht, ist eine der ältesten der Welt. Die Bischofskirche ist die St.-Georgs-Kathedrale in der Wiener Neustädter Burg. Es sind derzeit 17 Militärpfarrer in Österreich tätig, zudem drei Auslandspfarrer im Kosovo, Bosnien-Herzegowina und im Libanon.

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