Militärbischof: Seelsorge für Verteidigungsfall nicht gut aufgestellt

Nicht nur die Bundeswehr bereitet sich auf einen möglichen Verteidigungsfall vor. Auch die Militärseelsorge will Vorkehrungen treffen – und dabei aus der Corona-Pandemie lernen.
Am Donnerstag ins Amt eigeführt: der neue Militärbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland: Bernhard Felmberg

Die evangelische Militärseelsorge bereitet nach den Worten des Militärbischofs Bernhard Felmberg ein Konzept für den Kriegsfall vor. „Es wäre fahrlässig, wenn wir in einem hoffentlich niemals eintretenden Verteidigungsfall nicht handlungsfähig wären“, sagte Felmberg dem in Berlin erscheinenden „Tagesspiegel“ (Donnerstag). „Und deshalb ist es gut, so ein Konzept in der Schublade zu haben, auch wenn wir hoffen, dass es nie zu diesem Verteidigungsfall kommt.“

Derzeit sei die Militärseelsorge mit ihren 104 evangelischen Geistlichen „sehr gut aufgestellt“, wenn es um Auslandseinsätze gehe, um lebenskundlichen Unterricht oder Gottesdienste in Bundeswehr-Standorten, sagte Felmberg. Aber im Verteidigungsfall gelte das nicht für die Sorge um Verletzte an der Nato-Ostflanke, für die Überbringung von Todesnachrichten oder für Bestattungen: „So eine Aufgabe kann die Militärseelsorge nicht allein schultern, das können die Kirchen nur als Ganzes.“

Er habe daher von der Kirchenkonferenz der EKD den Auftrag erhalten, „eine Art geistlichen Operationsplan Deutschland“ zu erstellen, erklärte der protestantische Militärbischof. Dabei gehe es um ein gemeinsames Konzept der Militärseelsorge mit der Notfallseelsorge, mit den ökumenischen Partnern und Kirchengemeinden. Während der Corona-Pandemie hätten die Kirchen gemerkt, wie hilflos sie zunächst gewesen seien. „So etwas darf und soll uns nicht noch einmal passieren“, sagte Felmberg.

epd
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