Merkel betonte in dem Interview, die Frage vieler Menschen nach dem Zusammenhang zwischen Gewalt und Islam sei berechtigt. Sie rief „die Geistlichkeit des Islams“ dazu auf, diese Frage zu klären. In ihrer Rolle als Bundeskanzlerin habe sie indessen die Aufgabe, die Muslime hierzulande vor einem Generalverdacht zu schützen sowie Gewalt im Namen des Islams zu bekämpfen.
Eine Islamisierung Deutschlands gebe es nicht, erklärte Merkel weiter. Doch sei erkennbar, dass die Menschen immer weniger über das Christentum wissen. „Mit fortschreitender Säkularisierung lassen die Kenntnisse über das Christentum immer mehr zu wünschen übrig.“ Daher fordert sie Christen auf, „noch mehr und selbstbewusst“ über ihre christlichen Werte zu sprechen. „Jeder sollte sich selbst fragen, was er zur Stärkung der eigenen Identität, zu der bei der Mehrheit immer auch noch die christliche Religion gehört, tun kann.“ Die Politik könne dies nicht leisten, sondern nur die Rahmenbedingungen dafür schaffen – etwa durch das Angebot eines Religionsunterrichtes.