Beim Adoptionsrecht gehe es nicht um die Rechte hetero- oder homosexueller Paare, sondern "ausschließlich um das Recht und das Wohl der betroffenen Kinder". Nun versuche man zudem, das Wohl dieser Kinder dem Wahlstimmenfang zu opfern.
Kritik und Lob für Zypries‘ Vorschlag
Der Vorstoß von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD), homosexuellen Paaren das volle Adoptionsrecht zu geben, war zuvor auch bei CDU und CSU auf heftigen Widerstand gestoßen. "Es geht bei dem Vorschlag allein um die Selbstverwirklichung von Lesben und Schwulen und nicht um das Wohl der Kinder", sagte etwa der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Volker Kauder.
Zypries beruft sich bei ihrer Forderung auf eine Studie, nach der Kinder in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften genauso gut aufwachsen wie in heterosexuellen Beziehungen. Entscheidend sei, ob ein Kind geliebt werde. "Homosexuelle Paare sind keine schlechteren Eltern", sagte Zypries Ende Juli. Unterstützung erhält die Justizministerin von der FDP.
Wie Meisner in der F.A.Z. weiter schrieb, sei für Kinder die Verankerung in der Beziehung zur Mutter und zum Vater von zentraler Bedeutung. Darin bildeten sie auch ihre eigene geschlechtliche Identität aus. Selbst wenn heute eine solche Familienkonstellation in ihrer idealen Form oft nicht mehr vorliege, müsse man für Kinder, die zur Adoption freigegeben werden, dennoch die bestmögliche Konstellation suchen. Das Ideal im Sinne des Kindes bleibe die Familie als Beziehung zwischen Vater, Mutter und Kind.