Mehrheit sieht Friedenspotenzial von Religionen

Religionen können grundsätzlich etwas zum Frieden auf der Welt beitragen. Das sehen 56 Prozent der Deutschen so. Vor allem Aufrufe zur Versöhnung halten sie für hilfreich. Das ergab eine aktuelle YouGov-Studie.
Von Jonathan Steinert
Religionen sind oft Anlass für Konflikte, können aber auch zum Frieden verhelfen

Religionen sind in vielen Gegenden der Welt ein Anlass von Konflikten und Unterdrückung. Dass sie grundsätzlich auch etwas zum Frieden beitragen können, finden 56 Prozent der Deutschen. Das ergab eine Befragung des Meinungsforschungsunternehmens YouGov. Jeder Dritte findet Aufrufe zur Versöhnung am hilfreichsten, 27 Prozent der Befragten bewerten konkrete Gesprächsangebote der Religionsgemeinschaften als zielführend.

Knapp vier von zehn Deutschen bescheinigen den Religionen, „einen bedeutenden Beitrag zum Frieden in der Welt“ zu leisten. „Diese Zahlen zeigen, dass sich die Kirchen und religiösen Vertreter an öffentlichen Diskursen zum Klimawandel und Migrationspolitik beteiligen sollen oder bereits essentieller Bestandteil von diesen sind“, resümierte Ulrich Schneider die Ergebnisse. Er ist Geschäftsführer der Stiftung Friedensverantwortung der Weltreligionen und Zivilgesellschaft, die die Studie in Auftrag gab.

Das Augsburger Friedensfest hat seinen Ursprung in der Spannung zwischen Katholiken und Protestanten. Innerhalb der Christenheit sind seitdem neue Konfliktlinien gewachsen, außerhalb auch. Lesen Sie mehr dazu im Kommentar. Foto: Christian Menkel
Das Augsburger Friedensfest hat seinen Ursprung in der Spannung zwischen Katholiken und Protestanten. Innerhalb der Christenheit sind seitdem neue Konfliktlinien gewachsen, außerhalb auch. Lesen Sie mehr dazu im Kommentar.

Die Stiftung führt in der kommenden Woche die 10. Weltversammlung der internationalen Organisation „Religions for Peace“ mit rund 900 Vertretern aus 17 Religionen und rund 100 Nationen durch. Deutschland ist erstmals Gastgeber dieser Konferenz, die alle sechs Jahre stattfindet. „Der internationale Friedensdialog in Zusammenarbeit mit den Religionen muss künftig mehr Platz auf der politischen und zivilgesellschaftlichen Agenda haben und die Gesellschaft ausreichender informiert und beteiligt werden“, betonte Schneider laut einer Pressemitteilung. „Religions for Peace“ ist nach eigenen Angaben die weltweit größte Allianz religiöser Gemeinschaften.

Für die repräsentative Studie wurden Ende Juli über 2.000 Personen befragt.

Von: Jonathan Steinert

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