Alles „Mehr“ auf der Mehr-Konferenz
Nach einem Jahre Pause fand im Januar wieder die ökumenische Mehr-Konferenz in Augsburg statt. Die zwölfte Auflage brach alle bisherigen Rekorde. 12.000 Teilnehmer, 170 Aussteller und mehr als 600 Helfer fanden sich vier Tage lang auf dem Augsburger Messegelände ein. Auf dem Programm standen Lobpreis-Zeiten, intensive Vorträge und Momente der Stille. Für den Leiter des Augsburger Gebetshauses, Johannes Hartl, sollte auch die christliche Gemeinschaft einen hohen Stellenwert haben: sowohl mit Gott als auch mit den übrigen Besuchern. Das Abendmahl feierten Katholiken und Protestanten getrennt.
Franklin Graham: Kommt er oder nicht?
Intensive Debatten gab es um den Auftritt des Evangelisten Franklin Graham, der im Juni 2020 zum „Festival of Hope“ nach Köln kommen sollte. Der Sohn von Billy Graham hatte gleichgeschlechtliche Ehen als „Sünde“ und den Islam als „sehr böse Religion“ bezeichnet. Dies führte dazu, dass der Betreiber des Veranstaltungsortes in Liverpool sein Konferenzzentrum nicht mehr zur Verfügung stellte. Im Rahmen einer Acht-Städte-Tournee sollte Franklin Graham am 12. Juni in Liverpool auftreten. Für den 20. Juni war sein Auftritt beim „Festival of Hope“ in der Kölner Lanxess-Arena geplant. Beide Veranstaltung fielen der Corona-Pandemie zum Opfer und wurden verschoben.
Organspende: Widerspruchslösung fällt durch
Der Bundestag lehnte Mitte Januar die Widerspruchslösung zur Organspende ab. Stattdessen stimmten die Abgeordneten für eine Stärkung der Organspendebereitschaft. Vorab hatte es eine intensive Debatte gegeben. Auch die Kirchen hatten die Widerspruchsregelung kritisiert. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte vorgeschlagen, dass jeder, der nicht ausdrücklich widerspricht, automatisch Organspender sein soll. Eine Mehrheit fand dagegen der Entwurf von Grünen-Parteichefin Annalena Baerbock und weiteren Abgeordneten, der Menschen vermehrt zur Organspende ermutigen soll.
RTL plant die Passionsgeschichte
Es sollte eines der ganz großen christlichen Medienereignisse werden. Der Fernsehsender RTL kündigte an, die Passionsgeschichte als multimediales Projekt „Die Passion“ kurz vor Ostern mitten in der Stadt Essen zu erzählen. Mit dabei sein sollten viele Prominente, darunter der TV-Moderator Thomas Gottschalk als Erzähler. Für die Hauptrolle als Jesus von Nazareth war Alexander Klaws vorgesehen. Gottschalk sagte bei der Vorstellung des Projekts, viel zu wenige Menschen wüssten heute noch, was damals eigentlich genau geschah. Aufgrund der Corona-Pandemie entschied sich der Sender, auf die Durchführung zu verzichten.
Oscar-Nominierungen für den Doppel-Papst
Der Spielfilm „Die zwei Päpste“, der vom Amtswechsel von Benedikt zu Franziskus handelt, war in gleich drei Kategorien für einen Oscar nominiert: für die beste Hauptrolle (Jonathan Pryce), das Drehbuch (Anthony McCartens) und die beste Nebenrolle (Anthony Hopkins). Die Netflix-Produktion erzählt den Wechsel von Papst Benedikt XVI., der 2013 von seinem Amt zurücktrat, zu Jorge Mario Bergoglio, der seitdem als Papst Franziskus Chef im Vatikan ist. Allerdings: Bei den Nominierungen blieb es.
Von: Johannes Blöcher-Weil