Insgesamt wurde im vergangenen Jahr in den Nachrichtensendungen Tagesschau und Tagesthemen (Das Erste), heute und heute-journal (ZDF), RTL aktuell und den Sat.1 Nachrichten knapp 17 Stunden lang über kirchliche Themen berichtet. 2012 waren es nur fünfeinhalb Stunden. Die Zahlen stammen vom Kölner Institut für Empirische Medienforschung (IFEM), das unter anderem für Medien, Parteien, Gewerkschaften und Kirchen das Fernsehprogramm auswertet. Die Ergebnisse wurden von der Fachzeitschrift Media Perspektiven veröffentlicht. Auftraggeber der Untersuchung ist die ARD/ZDF-Medienkommission.
Die Ereignisse, die den sprunghaften Anstieg der Berichterstattung ausgelöst haben, betreffen alle die katholische Kirche: Im Februar sorgte der Rücktritt von Papst Benedikt XVI. und im März die Wahl seines Nachfolgers Franziskus für Aufmerksamkeit. Im Oktober berichteten die Sender ausführlich über den Skandal um den Limburger Bischof Tebartz-van Elst und die Baukosten für dessen Bischofssitz. „In allen Nachrichtensendungen fiel die Sendezeit aufgrund dieser Ereignisse in den genannten Monaten deutlich höher aus als in den anderen Monaten des Jahres“, heißt es dazu in Media Perspektiven. Besonders ARD und ZDF hätten sich mit einer umfangreichen Berichterstattung hervorgetan.